RTL/ntv-Trendbarometer Mehrheit der Deutschen steht bei Taurus hinter Scholz
27.02.2024, 12:38 Uhr Artikel anhören
56 Prozent der Bundesbürger halten die Ablehnung des Kanzlers, den Marschflugkörper Taurus in die Ukraine zu senden, für richtig. Die Zahl der Zufriedenen mit der deutschen Unterstützung nimmt im Vergleich mit dem Vormonat allerdings ab.
Gerade erst hat Bundeskanzler Scholz sein Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in die Ukraine bekräftigt. Laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer halten das 56 Prozent der Bundesbürger für richtig und meinen, Deutschland solle der Ukraine diese Präzisionswaffen nicht zur Verfügung stellen. 35 Prozent der Befragten sprechen sich hingegen für eine solche Lieferung aus.
Was das Engagement der Bundesregierung für die Ukraine generell anbelangt, sind die Deutschen gespalten. Mit 39 Prozent sagt eine knappe Mehrheit der Befragten, der Umfang an Unterstützung für die Ukraine seitens der Bundesregierung sei "gerade richtig". 30 Prozent sind der Meinung, die Regierung unternehme zu wenig für die Ukraine, 28 Prozent halten die Unterstützung für zu umfangreich.
Zufriedenheit mit deutscher Ukraine-Politik nimmt ab
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs konnten die Bundesbürger im Trendbarometer mehrfach die Anstrengungen der Bundesregierung zur Unterstützung der Ukraine bewerten. Im Vergleich zur letzten Erhebung im Januar 2023 ist der Anteil derer, die das Maß an Unterstützung für die Ukraine für "gerade richtig" halten, um acht Prozentpunkte zurückgegangen, damals waren es 47 Prozent, nun sind es 39.
Damit stimmen der Ukraine-Politik der Bundesregierung derzeit mehr Menschen zu als zu Beginn des russischen Angriffs. An die Werte aus dem vergangenen Winter reicht die Zufriedenheit allerdings nicht heran: Damals zeigte sich zeitweise die Hälfte der Befragten einverstanden mit dem Umfang der Unterstützung.
Dass die Menschen zunehmend unzufrieden sind mit dem Engagement der Bundesregierung in der Ukraine, bedeutet zweierlei: Einerseits ist der Anteil derjenigen größer geworden, die mehr Einsatz fordern. Vor einem Jahr taten das 26 Prozent, jetzt wünschen sich 30 Prozent mehr Unterstützung für die Ukraine. In ähnlichem Maße wuchs auch der Anteil der Menschen, denen das Ukraine-Engagement der Regierung zu weit geht. Im Januar 2023 vertraten 23 Prozent diese Meinung, aktuell gehen 28 Prozent der Deutschen die Ukraine-Hilfen zu weit.
Als Russland die Ukraine im Frühjahr 2022 überfallen hatte, sah das noch deutlich anders aus: Nur rund ein Sechstel der Befragten wünschte sich weniger Unterstützung für die Ukraine. Der Wert schwankt, lag seit Sommer 2022 aber nie wieder unter 22 Prozent, durchschnittlich lehnt seitdem ein knappes Viertel der Befragten das Engagement der Bundesregierung als zu weitreichend ab.
Im Gegensatz dazu steht die Entwicklung des Lagers, das mehr Unterstützung fordert: Im Frühjahr 2022 verlangten das fast zwei Fünftel der Befragten, zwischenzeitlich schrumpfte der Anteil dieser Gruppe auf ein Fünftel. Dass sich, wie aktuell, 30 Prozent mehr Engagement wünschen, war zuletzt im Mai vor zwei Jahren der Fall.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 23. und 26. Februar 2024 erhoben. Datenbasis: 1.009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, fni