Kanzlerin setzt auf Wiederholung Merkel erneuert Appell: "Kontakte reduzieren"
24.10.2020, 11:44 Uhr
Eine Woche nach ihrem dramatischen Appell an die Bundesbürger, sich angesichts der Corona-Lage in Zurückhaltung zu üben, ist die Situation in den Augen von Kanzlerin Merkel unverändert. Das veranlasst die CDU-Chefin zu einem ungewöhnlichen Schritt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrem Video-Podcast ihren Appell an die Bürger zur Zurückhaltung in der Corona-Krise wiederholt. Sie rief die Menschen erneut dazu auf, durch weniger Kontakte bei der Eindämmung der Pandemie mitzuhelfen. Diese Woche entschied sich die CDU-Chefin dabei zu einem ungewöhnlichen Schritt. Nach kurzer Vorrede ließ Merkel den Clip der vergangenen Woche einfach noch einmal einspielen.
Merkel mahnte jedoch zunächst erneut Disziplin an: "Wir sind nicht machtlos gegen das Virus, unser Verhalten entscheidet, wie stark und wie schnell es sich ausbreitet. Und das Gebot der Stunde heißt für uns alle: Kontakte reduzieren. Viel weniger Menschen treffen", sagte sie in ihrem Videopodcast. "Wenn wir uns alle daran halten, werden wir alle zusammen die gewaltige Herausforderung durch dieses Virus auch bestehen", sagte sie.
Vor einer Woche hatte Merkel in einem dramatischen Appell die Bürger bereits zur Mithilfe aufgefordert. Die Videobotschaft hatte viele Reaktionen hervorgerufen. Eine Woche später habe sich die Pandemielage noch weiter zugespitzt, sagte Merkel. Und weiter: "Ich weiß, eigentlich erwartet man, dass Politiker immer wieder neue Worte finden. Für mich gilt das, was ich Ihnen letzte Woche gesagt habe, noch Wort für Wort (...) Und so folgt jetzt noch einmal der Podcast vom vergangenen Samstag", so die Kanzlerin, bevor erneut die Ansprache von vergangener Woche abgespielt wird.
Auch darin hatte Merkel dazu aufgerufen, Kontakte außerhalb der eigenen Familie deutlich zu verringern und darum gebeten, auf Reisen und Feiern, die "nicht wirklich zwingend notwendig" sind, zu verzichten. "Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort."
Der Video-Podcast der vergangenen Woche hatte Kritik ausgelöst. Oppositionspolitiker hatten gefordert, Merkel müsse einen solchen Appell im Rahmen einer Regierungserklärung formulieren, das Video-Podcast-Format sei dazu ungeeignet. Am Freitag kündigte die Bundesregierung an, dass Merkel am kommenden Donnerstag auch in einer Ansprache vor dem Bundestag zur aktuellen Pandemie-Lage Stellung beziehen werde.
Quelle: ntv.de, jog/dpa