Politik

Vorsprung schrumpft Merkel verliert an Sympathie

Nur noch 49 Prozent würden sich für Angela Merkel als Kanzlerin entscheiden.

Nur noch 49 Prozent würden sich für Angela Merkel als Kanzlerin entscheiden.

(Foto: REUTERS)

Es wird immer knapper: Vier Tage vor der Bundestagswahl hat Schwarz-Gelb seinen lange Zeit komfortablen Vorsprung eingebüßt. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage liegen Union und FDP mit zusammen 48 Prozent so knapp wie nie zuvor in diesem Jahr vor SPD, Grünen und Linkspartei.

Die Befragungen der Institute Forsa, Info GmbH und Allensbach deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Union und FDP auf der einen Seite sowie SPD, Linkspartei und Grünen auf der anderen hin.

Dem Wahltrend von "Stern" und RTL zufolge liegen Union und FDP in der Wählergunst wenige Tage vor der Bundestagswahl mit zusammen 48 Prozent so knapp wie nie zuvor in diesem Jahr vor SPD, Grünen und Linkspartei (insgesamt 47 Prozent). Noch im Februar hatte das linke Lager in der entsprechenden Forsa-Umfrage 8 Punkte zurückgelegen. Dennoch könnte es dem Institut zufolge mit Überhangmandaten eine Mehrheit für Union und FDP geben.

Die Union könnte laut Forsa mit 35 Prozent der Stimmen rechnen - zwei Punkte weniger als in der Umfrage vom Montag voriger Woche direkt nach dem TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier. Auf die FDP entfallen 13 Prozent (plus 1). Die SPD steigerte sich um zwei Punkte auf 26 Prozent. Grüne (11 Prozent) und Linke (10) blieben unverändert.

Merkel büßt 7 Punkte ein

Kanzlerin Merkel hat in der Bevölkerung laut Forsa deutlich an Sympathie verloren. Wenn die Deutschen ihren Regierungschef direkt wählen könnten, würden sich nach dem "Stern"/RTL-Wahltrend 49 Prozent für die CDU-Chefin entscheiden, sieben Punkte weniger als am Montag vergangener Woche. Steinmeier konnte sich um zwei Punkte auf 26 Prozent steigern. Laut Umfrage stehen die SPD-Anhänger nun stärker hinter ihm: Drei Viertel von ihnen (76 Prozent) wünschen sich, dass er ins Kanzleramt einzieht. Im Laufe des Jahres schwankte der Wert zwischen 50 und 60 Prozent.

Nach einer repräsentativen Umfrage des Berliner Institutes Info GmbH im Auftrag des "Handelsblatts" erreichen Union und FDP zusammen sogar nur noch 46 Prozent - SPD, Grüne und Linke hingegen 49 Prozent. Die Union rutscht auf 34 Prozent ab, die FDP auf 12 Prozent. Das ist laut Institut der schwächste Wert für das schwarz-gelbe Lager seit Beginn der heißen Wahlkampfphase Anfang Juli. Die SPD kann sich auf 27 Prozent verbessern, die Linke erreicht 12 Prozent, die Grünen 10 Prozent.

Koch fordert Einsatz

Laut Allensbach-Umfrage in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" kommen CDU und CSU auf zusammen 35 Prozent, der Wunsch-Koalitionspartner FDP auf 13,5 Prozent. Die SPD könnte mit 24 Prozent der Stimmen rechnen. Die Grünen kämen auf 11 Prozent, die Linkspartei auf 11,5 Prozent.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Roland Koch appellierte an seine Partei, im Wahlkampf mehr Einsatz zu zeigen. "Niemand sollte glauben, dass wir die Bundestagswahl von der Zuschauertribüne aus gewinnen. Das gilt für die CDU-Führung wie für jeden einzelnen CDU- Anhänger", sagte er dem "Hamburger Abendblatt". Koch betonte, der sachliche Wahlkampf passe zu Bundeskanzlerin Merkel, gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise. "Aber wir brauchen auch das Engagement, miteinander jeden einzelnen Wähler zu überzeugen." Die Union müsse ihren Wählern klar sagen, dass es in diesem Jahr nicht notwendig sei, Leihstimmen an die FDP zu geben, sagte Hessens Ministerpräsident.

Quelle: ntv.de, dpa

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