Parteienreihenfolge verändert Nach Panne muss Schweizer Wahlergebnis korrigiert werden
25.10.2023, 17:30 Uhr Artikel anhören
Bei der Auszählung der Stimmen zur Nationalratswahl in der Schweiz ging offenbar noch alles gut, bei der technischen Übermittlung kam es dann zu Fehlern.
(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Tempo ist gut, sollte aber nicht vor Sorgfalt gehen: Das musste sich nun auch die Schweiz eingestehen. Das dortige Wahlergebnis sollte dank neuer Technik zügiger übermittelt werden, sorgte aber für einige Fehler. Für eine Partei hat das unangenehme Folgen.
Wegen eines Fehlers beim Datenimport muss die Schweiz das Resultat für einige Parteien bei der Nationalratswahl vom Sonntag leicht korrigieren. Der Bund habe falsche Zahlen zu den Parteistärken veröffentlicht, wie das Bundesamt für Statistik erklärte. Für die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP), die Mitte und die liberale FDP seien zu hohe Wähleranteile angegeben worden.
So erhielt die SVP nur 27,9 Prozent der Stimmen statt - wie zunächst veröffentlicht - 28,6 Prozent. Auf die Verteilung der 200 Nationalratssitze und die kantonalen Resultate haben die Panne und ihre Korrektur keine Auswirkungen, so das Bundesamt.
Folgen hat die Korrektur aber für die Rangliste der Parteistärken: Die FDP bleibt entgegen den früheren Angaben drittstärkste politische Kraft im Land. Ihr Ergebnis wurde zwar um 0,13 Prozentpunkte auf 14,3 Prozent nach unten korrigiert. Das Resultat der Mitte-Partei wurde aber sogar um 0,52 Prozentpunkte zu hoch angegeben, sie kommt nun auf einen Wähleranteil von 14,1 Prozent. Dass die Mitte mit 29 Sitzen trotzdem noch ein Mandat mehr hat als die FDP, liege an Listenverbindungen und Reststimmen, hieß es.
Ursache der Panne seien importierte Daten aus den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Glarus gewesen. Die Stimmen der dort angetretenen Parteien SVP, Mitte und FDP seien drei- bis fünffach gezählt worden. Schuld war laut Angaben eine fehlerhafte Programmierung.
Das für die Übermittlung der Daten aus den Kantonen zum Bund verwendete System sei zum ersten Mal angewendet worden, so das Bundesamt. Es sei gebaut worden, um schneller zu sein. Der Fehler sei bei Qualitätskontrollen nach dem Wahltag festgestellt worden.
Quelle: ntv.de, als/dpa