"Ruhm der Ukraine!" Nationalisten marschieren durch Kiew
15.10.2018, 01:24 Uhr
Zehntausende Nationalisten demonstrierten in Kiew.
(Foto: REUTERS)
Mehrere Zehntausend nationalistisch gesinnte Ukrainer nehmen den "Tag des Verteidigers des Vaterlandes" zum Anlass, in Kiew Flagge zu zeigen. Unter ihnen sind auch Mitglieder der rechtsextremen deutschen Kleinpartei Der dritte Weg.
In Kiew haben am Sonntag Zehntausende Nationalisten demonstriert. Die Demonstranten versammelten sich anlässlich des sogenannten Tags des Verteidigers des Vaterlandes im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt und skandierten "Ruhm der Ukraine!". Außer den blau-gelben Nationalflaggen der Ukraine schwenkten sie auch die rot-schwarzen Fahnen der nationalistischen Bewegung, neben Ukrainern waren auch Mitglieder der rechtsextremen deutschen Kleinpartei Der dritte Weg in Kiew. Außerdem entzündeten die Demonstranten Leuchtraketen und Rauchbomben. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Auch Mitglieder der rechtsextremen deutschen Kleinpartei Der dritte Weg marschierten durch Kiew.
(Foto: AP)
Die Demonstration fand vor dem Hintergrund der jüngst anerkannten Loslösung der ukrainisch-orthodoxen Kirche von Moskau statt. Das in Istanbul ansässige Ökumenische Patriarchat hatte diesem Schritt am Donnerstag offiziell zugestimmt. Die historische Entscheidung ermöglicht es den Orthodoxen in der Ukraine erstmals seit 332 Jahren, sich der Aufsicht der russisch-orthodoxen Kirche zu entziehen.
In der Ukraine hatte sich nach der staatlichen Unabhängigkeit 1992 ein Teil der Moskau zugehörigen orthodoxen Kirche abgespalten, doch wurde dies bisher nicht von der Kirchenführung anerkannt. Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Moskau 2014 verschärfte sich der Streit, die ukrainisch-orthodoxe Kirche beantragte auch offiziell ihre Unabhängigkeit. Die russische Regierung reagierte erbost auf die offizielle Loslösung der ukrainisch-orthodoxen Kirche und sprach von einer "Provokation".
Quelle: ntv.de, jve/AFP