Politik

Kandidatur zur US-Wahl 2024 Nikki Haley fordert Trump heraus

In den USA stehen Ende 2024 Präsidentschaftswahlen an.

In den USA stehen Ende 2024 Präsidentschaftswahlen an.

(Foto: picture alliance / abaca)

Die erste Widersacherin von Donald Trump bei der Kandidatur zur nächsten US-Wahl steht fest. Nikki Haley und der Ex-Präsident sollen ein entspanntes Verhältnis haben, sind jetzt aber Konkurrenten. Es wird vermutet, dass sich der 76-Jährige seine Feuerkraft für jemand anderes aufspart.

Die frühere US-amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley hat ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 verkündet. Es sei an der Zeit für eine neue Generation von Führungskräften, sagte die Republikanerin in einem Video. Haley ist damit die erste Kandidatin, die gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump ins Rennen geht. Eigentlich war ihre Ankündigung bei einer Rede am Mittwoch erwartet worden. Mehrere Medien hatten schon vor zwei Wochen über eine mögliche Kandidatur berichtet.

Die 51-Jährige muss sich bei parteiinternen Vorwahlen gegen Trump durchsetzen, der seine Kandidatur bereits angekündigt hat. Die Republikanerin war von Januar 2017 bis Ende 2018 während Trumps Amtszeit Botschafterin bei den Vereinten Nationen - und von 2011 bis 2017 als erste Frau Gouverneurin von South Carolina. "Manche Menschen schauen auf Amerika und sehen die Verwundbarkeit, die sozialistische Linke sieht eine Gelegenheit, die Geschichte neu zu schreiben", sagte Haley in dem Video. China und Russland seien auf dem Vormarsch und glaubten, dass die USA schikaniert und herumgeschubst werden könnten. Haley machte deutlich, dass sie sich nichts gefallen lassen wolle. "Und wenn du zurücktrittst, tut es ihnen mehr weh, wenn du Absätze trägst."

Kein Konfrontationskurs zwischen Haley und Trump

Bei den letzten Kongresswahlen haben die Republikaner deutlich schwächer abgeschnitten als erwartet - ein schlechtes Zeichen für den 76-jährigen Trump. In seiner Präsidentschaft bescherte er dem Land chaotische Jahre. Seine Wahlniederlage gegen US-Präsident Joe Biden räumt Trump bis heute nicht ein. Diverse Ermittlungen plagen ihn derzeit. Sein schärfster innerparteilicher Rivale ist Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida. DeSantis wurde im November mit einem sehr starken Ergebnis in seinem Amt bestätigt. Der 44-Jährige vertritt ähnlich hart konservative Positionen wie Trump, gilt aber als weniger impulsiv.

Einen anderen Kurs fährt die Diplomatin Haley: Sie versucht sich weit genug von Trump zu distanzieren, um nicht in seinen Abwärtsstrudel zu geraten - aber ohne bei ihm in Ungnade zu fallen. Trump selbst deutete bereits an, Haley habe ihn angerufen, um ihm ihre Kandidatur anzukündigen. Laut CNN sagte der Ex-Präsident: "Du solltest es tun." Laut der Nachrichtenwebsite Axios deutet Trumps entspannte Haltung Haley gegenüber darauf hin, dass er sich seine Feuerkraft für DeSantis aufsparen wolle. Axios bescheinigt Haley ein gutes Standing, weil sie sowohl das Trump-Lager, als auch gemäßigte konservative Kreise ansprechen könnte.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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