Politik

Rede an die muslimische Welt Obama plant Ansprache

US-Präsident Barack Obama will sich gesondert an die Muslime wenden.

US-Präsident Barack Obama will sich gesondert an die Muslime wenden.

(Foto: AP)

Nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden will US-Präsident Barack Obama sich in einer Rede an Muslime in aller Welt richten. Der Tod Bin Ladens stellt die sensiblen Beziehungen zur muslimischen Welt auf eine harte Probe. In den USA steigen dagegen Obamas Chancen auf eine Wiederwahl.

Nach dem Tot von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden plant US-Präsident Barack Obama eine Rede an die muslimische Welt. Obama werde dabei auch die Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten ansprechen, sagte sein stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater Ben Rhodes dem "Wall Street Journal".

Rhodes nannte kein genaues Datum, allerdings sagte er, Obama werde sich wahrscheinlich an die muslimische Welt wenden, bevor er am 23. Mai zu einer fünftägigen Reise nach Europa aufbreche. Das Weiße Haus bestätigte, dass der Präsident eine entsprechende Rede plane. Zu dem möglichen Zeitpunkt machte Sprecher Jay Carney aber ebenfalls keine Angaben.

In Multan, Pakistan, verbrennen Aktivisten der Gruppe Muthahida Shehri Mahaz ein Banner mit dem Bild des US-Präsidenten.

In Multan, Pakistan, verbrennen Aktivisten der Gruppe Muthahida Shehri Mahaz ein Banner mit dem Bild des US-Präsidenten.

(Foto: AP)

US-Spezialkräfte hatten Bin Laden vor gut einer Woche in einer nächtlichen Kommandoaktion in seinem Unterschlupf im pakistanischen Abbottabad getötet. Der Gründer und Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida gilt als Hauptdrahtzieher der Anschläge vom 11. September  2001. Rhodes sagte dem "Wall Street Journal", es sei eine "interessante zeitliche Überschneidung", dass der Tod Bin Ladens zu einem Moment komme, in dem sich in der arabischen Welt ein politischer Wandel vollziehe. In der Region entstehe ein gesellschaftliches Modell, das einen "vollkommenen Gegensatz" zur Ideologie Bin Ladens darstelle. Obama hatte bereits im Juni 2009 in Kairo wenige Monate nach seinem Amtsantritt eine vielbeachtete Rede an die muslimische Welt gehalten, in der er einen Neuanfang in den Beziehungen mit den USA angeboten hatte.

Wiederwahl-Chancen gestiegen

Während die sensiblen Beziehungen zur muslimischen Welt durch die Erschießung des Al-Kaida-Chefs auf die Probe gestellt werden, hat der Tod Bin Ladens in den USA die Chancen Barack Obamas auf eine zweite Amtszeit erhöht. In einer Erhebung des Instituts Ipsos im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters liegt Obama deutlich vor einer Reihe möglicher Gegenkandidaten der Republikaner.

Die besten Chancen hätten dabei die ehemaligen Gouverneure Mike Huckabee und Mitt Romney, die beide allerdings mehr als zehn Prozentpunkte hinter Obama landen würden. 45 Prozent der Befragten rechnen damit, dass Obama bei der Präsidentenwahl im nächsten Jahr erneut gewinnt. Das sind zehn Prozentpunkte mehr im Vergleich zu einer Umfrage, die vor der Kongresswahl im vergangenen November erhoben wurde.

Die allgemeinen Zustimmungswerte für Obama kletterten um drei Punkte auf 49 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie die Umfrage weiter ergab. Weniger Vertrauen haben die Befragten dagegen in die wirtschaftspolitischen Fähigkeiten des Präsidenten: Lediglich 34 Prozent zeigten sich mit Obamas Umgang mit Wirtschaftsfragen zufrieden. Dies ist der schlechteste Wert für Obama in dieser Kategorie in einer Ipsos-Umfrage seit seinem Amtsantritt. "Die Wirtschaft und Arbeitsplätze sind definitiv die wichtigsten Wahlkampfthemen", warnte Ipsos-Analystin Julia Clark.

Quelle: ntv.de, sla/AFP/rts

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