Politik

Millionen leiden unter Dürre Ostafrika droht Hungerkatastrophe

Sterben die Tiere, fehlen vielen Bauern der Region die Lebensgrundlagen.

Sterben die Tiere, fehlen vielen Bauern der Region die Lebensgrundlagen.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Seit 60 Jahren hat der Osten des afrikanischen Kontinents keine Dürre dieses Ausmaßes mehr erlebt. Über zehn Millionen Menschen sind nun von einer Hungerkatastrophe bedroht. Die Lebensmittelpreise legen massiv zu. Viele Menschen fliehen vor dem Hunger, doch in den Auffanglagern wachsen die Spannungen.

Über zehn Millionen Menschen am Horn von Afrika sind durch die schwerste Dürre seit 60 Jahren vom Hunger bedroht. Darauf weist das Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen (Ocha) in Genf hin.

Ocha-Sprecherin Elisabeth Byrs sagte, in einigen Gegenden könne man bereits von Hungersnot sprechen. Es würden dringend Spenden gebraucht, sagte Byrs. Betroffen seien vor allem Dschibuti, Äthiopien, Kenia, Somalia und Uganda, wobei bis 2012 kaum mit einer Verbesserung der Lage zu rechnen sei. Rund ein Drittel der Hungernden seien Kinder.

Die Lebensmittelpreise sind seit Ende 2010 dramatisch gestiegen, worunter besonders die an sich schon armen Familien litten und in die Not getrieben würden, sagte Byrs. In einigen Gegenden Kenias liege der Getreidepreis um 30 bis 80 Prozent höher als im Fünfjahresdurchschnitt.

Menschen fliehen vor der Dürre

Eine Frau hält ihren unterernährten Sohn in einem Flüchtlingscamp in Dadaab in Kenia (Bild von 2009).

Eine Frau hält ihren unterernährten Sohn in einem Flüchtlingscamp in Dadaab in Kenia (Bild von 2009).

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In Äthiopien sei der Verbraucherpreisindex für Lebensmittel seit Mai im Vergleich zum Vorjahr um fast 41 Prozent geklettert. Insgesamt seien in Äthiopien und Kenia jeweils 3,2 Millionen sowie in Somalia 2,6 Millionen und in Dschibuti 117.000 Menschen vom Hunger bedroht.

Hinzu komme eine unbekannte Zahl von Flüchtlingen. Die Dürre treibe die Menschen aus ihrer Heimat, stellt Ocha weiter fest. So seien in diesem Jahr monatlich im Durchschnitt etwa 15.000 Somalier in Kenia und Äthiopien geflüchtet. Damit komme nun zu den Gewaltausbrüchen in der Region noch das Hungerproblem, sagte Byrs.

Viele Flüchtlingslager seien überfüllt, was wiederum zu Spannungen führe. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hatte berichtet, die anhaltende Dürre am Horn von Afrika treffe vor allem Kleinkinder schwer. In der Region seien 1,8 Millionen Kleinkinder unter fünf Jahren auf zusätzliche Versorgung angewiesen.

Quelle: ntv.de, dpa

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