China missachtet Haftbefehl Peking hofiert Al-Baschir
29.06.2011, 08:39 Uhr
Al-Baschir und Hu einträchtig in der Halle des Volkes.
(Foto: REUTERS)
Weltweit wird Sudans Staatschef Al-Baschir mit einem Haftbefehl aus Den Haag gesucht - doch in China kann er sich noch willkommen fühlen. Mit warmen Worten empfängt ihn Präsident Hu. Kein Wunder: Ist China doch der größte Abnehmer von sudanesischem Öl.
Ungeachtet von Kritik aus dem Ausland und von Menschenrechtsorganisationen hat Chinas Präsident Hu Jintao den wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen gesuchten sudanesischen Staatschef Omar al-Baschir empfangen. Nach einer Willkommenszeremonie mit Pomp kamen die beiden zu Gesprächen in der Großen Halle des Volkes in Peking zusammen. Al-Baschir war mit über 24-stündiger Verspätung zu seinem offiziellen Besuch in Peking getroffen, nachdem er - aus Sorge, festgenommen zu werden - nur über Umwege nach China gelangt war.
"Sie sind ein weitgereister Gast und wir heißen Sie willkommen", sagte Hu. Al-Baschir bezeichnete seinen chinesischen Kollegen als "Freund und Bruder".

Nach Al-Baschir wird weltweit gefahndet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Gegen Al-Baschir liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und wegen des Verdachts auf Völkermordes vor. Da China die Statuten des Gerichts nicht anerkennt, droht ihm aber keine Verhaftung.
Die Volksrepublik ist einer der wichtigsten Unterstützer Al-Baschirs und der größte Abnehmer von sudanesischem Öl. Bei den Gesprächen der Staatschefs soll es um Krisenregion Darfur und den gehen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP