Ermittlungen wegen Insolvenz Petry vermutet FDP hinter Anzeige
29.08.2014, 17:10 UhrDie Firma der sächsischen AfD-Spitzenkandidatin Frauke Petry ging 2013 pleite. Hat sie die Insolvenz verschleppt? Oder will der politische Gegner Kapital aus einem persönlichen Misserfolg schlagen?
Im Zusammenhang mit der Firmeninsolvenz der sächsischen AfD-Chefin Frauke Petry ermittelt die Staatsanwaltschaft. "Es geht um eine mögliche verspätete Anmeldung der Insolvenz der Firma Purinvent", sagte der Sprecher der Anklagebehörde, Lutz Lehmann.

Frauke Petry ist 39 Jahre alt, hat vier Kinder und will am Sonntag mit der AfD in den sächsischen Landtag einziehen.
(Foto: REUTERS)
Petry wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, der Vorwurf sei völlig ungerechtfertigt. "Ich finde es lächerlich - die Insolvenz ist seit Monaten bekannt", sagte Petry n-tv.de. Zudem habe auch der Insolvenzverwalter keine verspätete Anmeldung erkennen können. Sie sehe den Ermittlungen daher gelassen entgegen.
Wer hinter der Anzeige steckt, weiß Petry nach eigenen Angaben nicht. Die 39-Jährige vermutet allerdings politische Motive: "Es gibt schon seit Monaten Gerüchte, dass sich FDP-Kreise in Leipzig mit ihren guten Kontakten zum Justizminister brüsten." Justizminister in Sachsen ist Jürgen Martens von der FDP.
Die Vorwürfe kommen für Petry, deren AfD bei der Landtagswahl in Sachsen am Sonntag erstmals in ein deutsches Landesparlament einziehen will, eher unpassend, auch wenn sie selbst überzeugt ist, "dass dies keine Auswirkungen auf die Landtagswahl haben wird".
Petry hatte für ihre Leipziger Firma Ende vergangenen Jahres Insolvenz anmelden müssen. Seit wenigen Wochen befindet sie sich im Privatinsolvenzverfahren. Zwar sei dies mit Sicherheit auch ein wenig peinlich, sagte sie kürzlich im Interview mit n-tv.de. Jetzt versuche sie aber im zweiten Anlauf und mit neuen Investoren, es wirtschaftlich besser zu machen.
Quelle: ntv.de, tar/dpa