Politik

Neuer Gesundheitsbeitrag Quebec will Impfverweigerer zahlen lassen

Mehr als 87 Prozent der Bevölkerung in Kanada über zwölf Jahren sind bereits zweimal geimpft.

Mehr als 87 Prozent der Bevölkerung in Kanada über zwölf Jahren sind bereits zweimal geimpft.

(Foto: picture alliance / empics)

Kanada hat im internationalen Vergleich einen unglaublich hohen Impffortschritt. Doch auch dort gibt es Menschen, die partout kein Vakzin verabreicht bekommen wollen. Quebecs Premier will sie nun zur Kasse bitten.

Nicht geimpfte Bewohner in der kanadischen Provinz Quebec müssen nach den Worten des örtlichen Ministerpräsidenten künftig extra zahlen. "Der Impfstoff ist der Schlüssel zur Bekämpfung des Virus. Aus diesem Grund denken wir an einen Beitrag für Erwachsene, die aus nicht-medizinischen Gründen die Impfung verweigern", kündigte Premier François Legault an. Wer in den kommenden Wochen die erste Dosis eines Vakzins verweigere, müsse einen neuen Gesundheitsbeitrag zahlen. Wie hoch dieser sein würde und wann er in Kraft treten soll blieb zunächst unklar.

Im bezüglich der Covid-Beschränkungen ohnehin schon relativ strikten Kanada gilt die östliche Provinz Quebec mit seinen über acht Millionen Einwohnern als besonders rigide. So besteht beispielsweise eine nächtliche Ausgangssperre. Auch gewisse Läden müssen sonntags geschlossen bleiben, was in dem nordamerikanischen Land sonst nicht üblich ist. Mit der neuen Regelung geht Quebec den umgekehrten Weg gegenüber den weit verbreiteten Anreizen für eine Impfung: So bekommen frisch Geimpfte in Teilen der USA unter anderem Geld oder geldwerte Prämien für die Immunisierung.

Hohe Impfquote in Kanada

Wie in Europa und den Vereinigten Staaten verbreitet sich auch in Kanada die Omikron-Variante des Coronavirus rasant. Die Infektionszahlen liegen dabei aber deutlich unter denen im Nachbarland USA. Kanada gehört zu den Ländern mit der höchsten Corona-Impfquote weltweit. Mehr als 87 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren sind bereits zweimal geimpft.

Im November hatte Kanada Planungen für ein Gesetz angekündigt, um Proteste gegen Impfungen in Krankenhäusern unter Strafe zu stellen. Generalstaatsanwalt David Lametti stellte Pläne zu Änderungen des Strafgesetzbuchs vor, die bis zu zehnjährige Haftstrafen vorsehen, wenn Mitarbeiter des Gesundheitswesens beispielsweise eingeschüchtert oder an der Ausübung ihrer Tätigkeit gehindert werden.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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