Politik

Pilot in der Gewalt der Islamisten Rebellen schießen Jet über Syrien ab

Kämpfe in der Region Aleppo: Dieses Bild verbreitete die Al-Nusra-Front auf ihrem Twitter-Kanal.

Kämpfe in der Region Aleppo: Dieses Bild verbreitete die Al-Nusra-Front auf ihrem Twitter-Kanal.

(Foto: AP)

In Syrien holen Islamisten einen Kampfjet angeblich mit einer Boden-Luft-Rakete vom Himmel. Der Pilot kann sich per Fallschirm retten - landet aber im Gebiet der Rebellen. Noch ist unklar, ob es sich um eine syrische oder russische Maschine handelt.

In Syrien haben Aufständische nach Angaben von Rebellen ein Kampfflugzeug abgeschossen und den Piloten gefangen genommen. Die Maschine sei im Norden des Landes nahe der Ortschaft al-Eis in der Provinz Aleppo abgeschossen worden, sagte ein Rebellenvertreter.

Landung am Fallschirm: Der Kampfpilot befindet sich offenbar in der Hand von Kämpfern der mit Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front.

Landung am Fallschirm: Der Kampfpilot befindet sich offenbar in der Hand von Kämpfern der mit Al-Kaida verbündeten Al-Nusra-Front.

(Foto: REUTERS)

Bei den Angreifern handele es sich "wahrscheinlich" um Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front. Ob bei dem Vorfall südlich der Großstadt Aleppo eine syrische oder russische Maschine zu Boden gegangen sei, blieb zunächst unklar, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Boden-Luft-Rakete?

Aus Sicherheitskreisen in Moskau verlautete nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass, dass es sich um eine syrische Maschine russischer Bauart vom Typ Suchoi Su-22 gehandelt habe. Aus dem Umfeld der syrischen Streitkräfte hieß es, der einstrahlige Jet sei von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Jagdbomber dieses Typs kommen in Syrien auf Seiten der regimetreuen Streitkräfte bei der Luftunterstützung von Bodentruppen zum Einsatz.

Der Pilot konnte sich per Schleudersitz aus der Maschine retten. Er ging am Fallschirm über dem von Rebellen kontrollierten Gebiet nieder. Das fragliche Gebiet wird von der radikalislamischen Al-Nusra-Front und Verbündeten Rebellen gehalten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von Beobachtern vor Ort bezieht, wurde der Pilot vor Ort gefangen genommen. Informationen über seinen Gesundheitszustand liegen nicht vor.

Gefangener der Dschihadisten

Al-Nusra-Kämpfer hatten vergangene Woche die syrische Armee aus al-Eis vertrieben und die Ortschaft eingenommen. Der Pilot sei in ein Hauptquartier der Dschihadisten gebracht worden, hieß es. Das russische Verteidigungsministerium betonte, zum Zeitpunkt des Zwischenfalls seien keine russischen Militärflugzeuge in der Region um Aleppo im Einsatz gewesen.

Die Konfliktparteien des Syrien-Kriegs hatten Mitte Februar unter Vermittlung Russlands und der USA eine Waffenruhe vereinbart, die trotz etlicher Verstöße bisher weitgehend eingehalten wurde. Angriffe gegen die Al-Kaida-nahe Al-Nusra-Front und mit ihr verbündete islamistische Milizen sowie die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind von dieser Waffenruhe ausgenommen.

Quelle: ntv.de, mmo/bdk/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen