In dem seit Jahren schwelenden Grenzstreit zwischen Thailand und Kambodscha ist wieder scharf geschossen worden. Nach Berichten der "Bangkok Post" wurden in der Nähe des umstrittenen Preah Vihear-Tempels mehrere thailändische Soldaten verletzt. Der kambodschanische Regierungssprecher hatte keine Informationen über Verletzte. Nach seinen Angaben wurden vier thailändische Soldaten gefangen genommen. Die Befehlshaber beider Seiten wollten zusammenkommen, um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Der Tempel rund 350 Kilometer östlich von Bangkok ist seit den 1950er Jahren ein Zankapfel zwischen beiden Staaten. Der Komplex aus dem 11. Jahrhundert wurde 1962 durch einen Beschluss des Internationalen Gerichtshofs Kambodscha zugesprochen. Thailand erhebt aber Anspruch auf einen Teil des umliegenden Geländes. Seit die UNESCO das Gelände im Juli 2008 unter Protest Thailands zum Weltkulturerbe erklärt hat, kam es immer wieder zu Scharmützeln.

Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, die jüngsten Auseinandersetzungen begonnen zu haben. Nach kambodschanischer Darstellung drangen thailändische Soldaten auf kambodschanisches Gebiet vor. Auf beiden Seiten der Grenze sollen jeweils Dutzende Artilleriegeschosse eingeschlagen sein.