Politik

Umstritten wegen Impfäußerungen Robert F. Kennedy Jr. als Trumps Gesundheitsminister bestätigt

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Darf sich jetzt Minister nennen: Robert F. Kennedy Jr.

Darf sich jetzt Minister nennen: Robert F. Kennedy Jr.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Der Senat bestätigt eine weitere umstrittene Nominierung Donald Trumps für sein Kabinett: Robert F. Kennedy wird Gesundheitsminister in den USA. Doch ein Senator der republikanischen Partei kritisiert den Impfskeptiker deutlich.

Robert F. Kennedy Jr. wird Gesundheitsminister in der Regierung von US-Präsident Donald Trump. Der Senat bestätigte die umstrittene Personalie mit einer knappen Mehrheit. Der Neffe des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy hatte in den vergangenen Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut, Verschwörungsmythen verbreitet und mit schrillen Wortmeldungen von sich reden gemacht. Daher gab es viel Kritik an seiner Wahl für das Gesundheitsressort.

Der Bestätigung im Senat war eine hitzige Anhörung im zuständigen Ausschuss der Parlamentskammer vorausgegangen, in der sich der 71-Jährige unter anderem gegen den Vorwurf wehrte, ein Impfgegner zu sein. Ein demokratischer Senator forderte ihn auf, sich klar dazu zu bekennen, dass Impfungen sicher seien. Kennedy beteuerte, dass seine eigenen Kinder geimpft seien und er lediglich für eine strengere Prüfung der medizinischen Sicherheit eintrete.

Lediglich einer der republikanischen Senatoren - der ehemalige Mehrheitsführer Mitch McConnell - stimmte gegen Kennedy. "Einzelpersonen, Eltern und Familien haben ein Recht darauf, auf eine gesündere Nation zu drängen und die bestmögliche wissenschaftliche Anleitung zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten zu verlangen", heißt es in einer Stellungnahme des Republikaners aus Kentucky. "Aber eine Bilanz des Verbreitens von gefährlichen Verschwörungstheorien und der Untergrabung des Vertrauens in die Institutionen des öffentlichen Gesundheitswesens berechtigt Herrn Kennedy nicht dazu, diese wichtigen Bemühungen anzuführen."

Kritiker werfen ihm jedoch seit Jahren vor, gezielt Zweifel an Impfstoffen zu streuen und insbesondere die Masern-Impfkampagne untergraben zu haben. In der Vergangenheit vertrat Kennedy etwa die wissenschaftlich widerlegte These, Impfungen könnten Autismus auslösen.

Wissenschaft warnte vor Kennedy

Kurz vor seiner Anhörung hatte eine Warnung von Kennedys Cousine Caroline Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In einem Brief an mehrere Senatoren schrieb sie, ihr Cousin baue seine Anhängerschaft auf, indem er die Verzweiflung von Eltern kranker Kinder ausnutze. Sie forderte die Senatoren "dringend auf, seine Nominierung abzulehnen".

Nicht nur aus der Familie, sondern auch aus Wissenschaft und Forschung gab es Warnungen vor Trumps Wunschkandidaten. Dutzende Nobelpreisträger äußerten öffentlich ihre Zweifel an Kennedys Eignung für das Amt und kritisierten fehlende Qualifikationen oder Erfahrung in Bereichen wie Medizin, Wissenschaft und Verwaltung. Sie warfen ihm vor, wissenschaftsfeindliche Positionen zu vertreten.

Robert F. Kennedy Jr. war über Jahrzehnte Demokrat, entfernte sich jedoch zunehmend von der Partei. Kritisiert wird er auch wegen der Verbreitung von Verschwörungsmythen, etwa über die Corona-Pandemie, und wegen Kontakten zu rechtsextremen Politikern. Bei der Präsidentschaftswahl war der Mann aus der prominenten Kennedy-Familie zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten, zog seine aussichtslose Kandidatur dann aber zurück und wechselte ins Trump-Lager.

Kennedy machte auch außerhalb der Politik mit schrillen Anekdoten auf sich aufmerksam. Einst hatte er zugegeben, im New Yorker Central Park einen toten Bären abgelegt zu haben. Seine Tochter hatte berichtet, wie er im Urlaub einem toten Wal den Kopf absägte, um ihn anschließend auf dem Autodach stundenlang nach Hause zu fahren. Auch gab Kennedy an, er habe einen Wurm im Gehirn gehabt, der vorübergehend eine Anomalie in seinem Kopf ausgelöst habe.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen