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Kiew widerspricht Russen wollen Patriot-System zerstört haben

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Übung mit dem Patriot-System Ende April in Schweden. Die Ukraine hat mindestens zwei von diesen hochmodernen Raketenabwehrsystemen.

Übung mit dem Patriot-System Ende April in Schweden. Die Ukraine hat mindestens zwei von diesen hochmodernen Raketenabwehrsystemen.

(Foto: AP)

Während die Ukraine meldet, sechs russische Hyperschall-Raketen abgeschossen zu haben, will das Verteidigungsministerium in Moskau eine westliche Patriot-Batterie zerstört haben. Ganz unmöglich ist das nicht, weil ihr Radar die Waffen angreifbar macht.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht zum Dienstag sechs russische Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal abgeschossen. Es wäre der erste Schlag dieser Dimension gegen eine solche Rakete, die die Regierung in Moskau als eine Art "Wunderwaffe" preist. In vielen Städten der Ukraine ertönte am Morgen Luftalarm, darunter auch in Kiew. Neben den Kinschal-Raketen seien neun russische Marschflugkörper vom Typ Kalibr und drei landgestützte Iskander-Raketen abgefangen worden, teilte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, über Telegram mit.

Sollten sich die Angaben bestätigen, würde dies die Effizienz der vom Westen an die Ukraine gelieferten Flugabwehrsysteme unter Beweis stellen. Die Kinschal-Rakete fliegt zehnmal schneller als der Schall.

Auch wurden den Angaben zufolge sechs Schahed-Drohnen iranischer Bauart und drei Aufklärungsdrohnen zerstört. "Die Mission des Feindes ist es, Panik zu schüren und Chaos zu schaffen", sagte der ukrainische General Serhij Najew. Dessen ungeachtet sei in der nordwestlichen Zone des Landes, einschließlich der Hauptstadt Kiew, alles unter Kontrolle.

Das russische Militär teilte dagegen mit, bei seinen Angriffen in der Nacht sei ein vom Westen geliefertes Patriot-Luftabwehrsystem zerstört worden. Dies sei mit einer Kinschal-Rakete gelungen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau über sein Nachrichtenportal Swesda mit. Dem entgegen sagte Saluschnyj, alle russischen Raketen hätten abgeschossen werden können. Die russischen Angriffe hatten nach Regierungsangaben auch ukrainische Kampfeinheiten und Munitionslager zum Ziel.

Russen können Patriot-Batterie offenbar orten

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Bereits Anfang Mai hatte Russland versucht, ein Patriot-System mit einer Kinschal-Rakete zu zerstören. Das berichtete CNN am Freitag mit Verweis auf zwei US-Beamte. Der Angriff sei aber gescheitert und stattdessen sei die russische Rakete mit dem Patriot-System abgefangen worden. Die US-Beamten gaben allerdings zu bedenken, dass die Russen die von der Patriot-Batterie ausgesendeten Signale aufgefangen und geortet hätten, um sie dann ins Visier zu nehmen, heißt es in dem Bericht.

Das Patriot-Raketensystem verfügt über ein leistungsstarkes Radar zur Erkennung ankommender Ziele aus großer Entfernung, was es zu einer leistungsstarken Luftverteidigungsplattform macht. Die Radaremission, die zum Erkennen von Bedrohungen aus der Ferne erforderlich ist, ermöglicht es dem Feind zugleich, die Patriot-Batterie zu erkennen und ihren Standort herauszufinden. Im Gegensatz zu mobilen Luftverteidigungsanlagen mit geringerer Reichweite handelt es sich bei der großen Patriot-Batterie um ein stationäres System, das es den Russen ermöglicht, den Standort im Laufe der Zeit zu lokalisieren.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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