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Mit einem Versprechen Russische Armee zieht Frühlings-Wehrdienstler ein

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Wehrpflichtige in einer Umkleidekabine.

Wehrpflichtige in einer Umkleidekabine.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Zweimal jährlich zieht Russland eine in der Regel sechsstellige Zahl junger Bürger zum Militärdienst heran. Am 1. April startet abermals die Frühjahrskampagne - und der Pool an potenziell Wehrpflichtigen ist erstmals vergrößert. Der Generalstab beschwichtigt, dass niemand in die Ukraine geschickt werde.

Russland will nach Angaben seines Generalstabs am Montag eine neue Einberufungskampagne für den Militärdienst starten. "Die Frühjahrskampagne zur Einberufung von Soldaten beginnt am 1. April", sagte Vize-Admiral Wladimir Zimljanski. Nach seinen Angaben sollen die neuen Soldaten ihren einjährigen Dienst auf dem "Territorium der Russischen Föderation" ableisten - und nicht in die Ukraine geschickt werden.

Die neuen Soldaten würden "nicht die Stellungen der Streitkräfte in den neuen russischen Regionen" verstärken, sagte Zimljanski mit Blick auf die vier Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja, die Russland 2022 zu annektierten Gebieten erklärte. Auch würden sie "nicht an der militärischen Spezialoperation teilnehmen".

Altersobergrenze nun bei 30

Wie viele Russen von der zweimal jährlich erfolgenden Einberufung betroffen sind, sagte Zimljanski nicht. Sie könnte aber für zehntausende Bürger im Alter von 18 bis 30 Jahren gelten. Bisher hatte die Altersobergrenze bei 27 Jahren gelegen. Seit dem 1. Januar 2024 können nun auch Bürger im Alter zwischen 28 und 30 Jahren für den Militärdienst einberufen werden. Durch die Anhebung der Altersgrenze kann Russland auf deutlich mehr Soldaten zurückgreifen.

Russland hatte wegen seiner Invasion in der Ukraine von Herbst 2022 an rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Im Jahr 2023 waren in Russland rund 147.000 Männer von der Frühjahrskampagne zur Einberufung in die Armee betroffen, in der Herbstkampagne traten laut Verteidigungsministerium 130.000 Wehrpflichtige der russischen Armee bei.

Viele Russen befürchten nun eine zweite Mobilisierungswelle, auch wenn der im März wiedergewählte Präsident Wladimir Putin versichert hatte, dass dies "nicht nötig" sei. Ihm zufolge sind im Zuge der Offensive 617.000 russische Soldaten in der Ukraine im Einsatz.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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