Nach Partisanen-Angriff Russische Grenzregion ruft Terroralarm aus
22.05.2023, 18:46 Uhr
Beim Angriff auf Belgorod wurden nach Behördenangaben mehrere Häuser beschädigt und ein Kindergarten in Brand gesetzt.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Pro-ukrainische Partisanen-Trupps greifen am frühen Morgen eine russische Grenzregion nahe der Ukraine an. Mehrere Menschen werden verletzt. Die Behörden vor Ort verhängen nun einen Terroralarm. Damit soll sichergestellt werden, dass nicht noch mehr Schaden entsteht.
Nach dem Beschuss in der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine haben die Behörden Terroralarm in dem Gebiet verhängt. Die Maßnahme diene der Sicherheit der Bevölkerung, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegram-Kanal mit. Zuvor gab der Beamte bekannt, dass die Zahl der Verletzten auf sechs gestiegen sei.
Die Verhängung der Terroralarmstufe ermöglicht Personenkontrollen und sieht auch die Schließung von Fabriken vor, sofern sie gefährliche Güter wie Sprengstoff, radioaktive oder chemische und biologische Gefahrenstoffe produzieren. In der Nähe von Graiworon soll sich ein größeres Munitionsdepot des russischen Militärs befinden.
Allein in der Stadt Graiworon seien zwei Männer und eine Frau mit Splitterwunden in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärte Gladkow. In einer ersten Meldung hatte er noch von zwei Verletzten gesprochen. Seinen Angaben nach wurde im Dorf Samostje ein Kindergarten getroffen, der dann in Brand geriet. In Graiworon seien zudem drei Häuser beschädigt worden. Auch das Verwaltungsgebäude wurde den offiziellen Angaben zufolge getroffen.
Nach Angaben des Gouverneurs drang ein "Spionage- und Sabotagetrupp" in das Gebiet ein. Der Kreml bestätigte später die Information. In sozialen Netzwerken gibt es seit dem Morgen Berichte über den Beschuss grenznaher Orte. Die aus Russen bestehende Einheit "Legion Freiheit Russlands" teilte im ukrainischen Fernsehen mit, sie wolle gemeinsam mit dem "Russischen Freiwilligenkorps" eine "entmilitarisierte Zone entlang der Grenze" schaffen. So solle verhindert werden, dass russisches Militär die Ukraine beschieße.
Im Ukraine-Krieg kämpfen beide Einheiten auf der Seite Kiews. Die Regierung in Kiew dementiert allerdings ihre Beteiligung an der Aktion. Die Ukraine beobachte das Geschehen interessiert, "ist aber nicht direkt daran beteiligt. Wie bekannt ist, werden Panzer in jedem russischen Waffengeschäft verkauft", schrieb der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak bei Twitter.
Quelle: ntv.de, hny/dpa