Dunkler Rauch über der Krim Russland meldet "Wohnungsbrand" bei Militäreinheit
09.09.2023, 20:16 Uhr Artikel anhören
Auch die symbolisch wie logistisch wichtige Krim-Brücke wurde zuletzt immer wieder von der Ukraine angergriffen.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Russland nutzt die Krim seit Beginn seines Angriffs auf die Ukraine als Versorgungsbasis für seine südlichen Besatzungstruppen. Dortige militärische Einrichtungen geraten daher häufig ins Kiewer Visier. Jetzt brennt eine russische Militärbasis und Moskau sieht dabei ein Missgeschick im Haushalt.
Bei einer russischen Militäreinheit in der Krim-Hauptstadt Simferopol ist Angaben der Besatzer zufolge ein Feuer ausgebrochen. "In einer Militäreinheit in Simferopol gab es einen gewöhnlichen Haushaltsbrand", schreibt der Berater der russischen Führung auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel, Oleg Krjutschkow, auf Telegram. Das Feuer sei bereits lokalisiert. Zwei Feuerwehrautos sind seinen Angaben zufolge im Einsatz.
In sozialen Netzwerken wird hingegen vielfach ein Video von einer großen schwarzen Rauchsäule geteilt. Unter Berufung auf Anwohner ist zudem von einem Explosionsgeräusch und Schüssen die Rede, die sich gegen 16 Uhr ereignet haben sollen. "Die ukrainische Propaganda versucht, jeden Brand in Simferopol in einen 'Sieg' zu verwandeln", wettert Krjutschkow dazu auf Telegram. "Es wird nicht funktionieren." Seinen Angaben zufolge ist der Brand weitestgehend gelöscht.
Die Krim gehört völkerrechtlich zur Ukraine, Russland hat sie bereits im Jahr 2014 annektiert. Seit Beginn des Angriffskriegs vor mehr als anderthalb Jahren betont Kiew immer wieder, alle besetzten Gebiete befreien zu wollen - also auch die Halbinsel. Insbesondere in den vergangenen Monaten häuften sich Drohnenangriffe gegen die russischen Besatzer vor Ort. Ende August hatte die Ukraine sogar einen Kommandotrupp auf der Krim abgesetzt. Ziel der Angriffe ist es, die Nachschubrouten der russischen Besatzungstruppen im Süden der Ukraine zu unterbrechen und Munitions- und Treibstofflager im Hinterland zu treffen.
Moskau nutzt die Krim seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 als Versorgungsbasis für sein Militär. Die russische Führung stellt Explosionen und Brände oftmals als Versehen dar und versucht, diese herunterzuspielen. Häufig ist nach schweren Feuern die Rede davon, dass gegen das Rauchverbot verstoßen wurde.
Quelle: ntv.de, chr/dpa