Angeblich Tausende Freiwillige Russland stellt neun Reserve-Regimenter auf
05.10.2023, 14:42 Uhr Artikel anhören
Der russische Verteidigungsminister bei einer Lagebesprechung zur Aufstellung neuer Einheiten.
(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service/AP)
Nachdem 38.000 neue Freiwillige und Zeitsoldaten der Armee beigetreten seien, kündigt Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu die "ständige Auffüllung" neuer Einheiten an. Dabei verspricht der Kreml, nur noch Freiwillige einzuziehen - womöglich um den Präsidentschaftswahlkampf 2024 nicht zu gefährden.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat bei einer Lagebesprechung des Militärs die Aufstellung neuer Reserveregimenter verkündet. "Zum heutigen Tag haben wir neun Reserveregimenter, die vorbereitet werden und deren natürliche und ständige Auffüllung läuft", sagte Schoigu bei einer Lagebesprechung, die offiziellen Angaben nach im Kriegsgebiet in der Ukraine stattfand. Der Nachschub an Soldaten werde durch Freiwillige gewährleistet, betonte Schoigu dabei. Allein im vergangenen Monat seien 38.000 Freiwillige und Zeitsoldaten neu hinzugekommen. Vor zwei Tagen hatte er deren Gesamtzahl auf 335.000 beziffert.
Vor mehr als 19 Monaten hatte Russlands Präsident Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet. Dabei hatte er auch versprochen, dass nur Freiwillige und Zeitsoldaten in den Krieg müssen. Nach mehreren Niederlagen an der Front verkündete er dann im September 2022 eine Teilmobilmachung, bei der offiziellen Angaben nach rund 300.000 Männer für den Kriegsdienst eingezogen wurden.
In Russland ist die Furcht vor einer weiteren Mobilmachung angesichts des sich hinziehenden Kriegs und ausbleibender Erfolge groß. Die politische und militärische Führung in Moskau betont hingegen stets, dass sie ihre Kriegsziele ohne eine weitere Zwangsrekrutierung nur mit Freiwilligen erreichen könne.
Im März 2024 sind Präsidentschaftswahlen - Beobachter gehen davon aus, dass der Kreml zumindest bis dahin versucht, ohne eine beim Volk unpopuläre neue Mobilmachung auszukommen.
Quelle: ntv.de, gri/dpa