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RAF-Fahndung auf der A5 SEK umstellt Wohnmobil auf Autobahnraststätte

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Das Wohnmobil soll mit Münchner Kennzeichen unterwegs gewesen sein.

Das Wohnmobil soll mit Münchner Kennzeichen unterwegs gewesen sein.

(Foto: REUTERS)

Spezialkräfte der Polizei umstellen einen Autobahnparkplatz auf der A5, ein schwarzes Wohnmobil wird am Ende abgeschleppt. Die Fahnder sind den früheren RAF-Terroristen Garweg und Staub weiter auf den Fersen. Wie dicht, ist allerdings unklar.

Im Zusammenhang mit der Suche nach zwei ehemaligen RAF-Mitgliedern hat es am Nachmittag einen weiteren Polizeizugriff gegeben. An dem Einsatz auf der Autobahn 5 südlich von Darmstadt waren unter anderem Spezialkräfte beteiligt, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes Niedersachsen mitteilte. Es habe keine Verhaftungen oder Festnahmen gegeben. Laut "Bild"-Zeitung wurde ein Mann in Handschellen durchsucht und abgeführt.

Der Einsatz erfolgte demnach gegen 15 Uhr an der Raststätte in Alsbach (Richtung Heppenheim). Polizisten hätten das Wohnmobil mit Münchner Kennzeichen zunächst in gepanzerten Fahrzeugen eingekeilt. Dann näherten sich die Beamten dem Camper, der möglicherweise schon zuvor auf dem Parkplatz gestanden haben könnte. Das Dachzelt sei ausgefahren gewesen, die Scheiben von innen abgehängt, berichtete die Zeitung. Fotos zeigen das schwarze Wohnmobil auf einem Abschleppwagen.

Nach den Durchsuchungen vom Wochenende durchsuchte die Polizei bereits am Morgen eine weitere Wohnung in Berlin-Friedrichshain. Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wurden bisher aber nicht gefasst. Die Berliner Polizei rechnet mit längeren Ermittlungen und weiteren Durchsuchungen. "Aufgrund sich durch die Ermittlungen des LKA Niedersachsen ergebender Erkenntnisse werden die Maßnahmen im Stadtgebiet Berlins auch weiterhin andauern", sagte Polizeivizepräsident Marco Langner im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Die Sicherung von Beweisen benötige Zeit, um Spuren zu schützen. Deshalb sei auch die Arbeit der Polizei in den bisher durchsuchten Räumen nicht schnell abzuschließen. Es sei davon auszugehen, dass die Gesuchten konspirativ vorgegangen seien, um Waffen und andere Dinge zu verstecken.

Garwegs Bauwagen wird abgeschleppt

In der am Montagmorgen durchsuchten Wohnung in der Corinthstraße trafen die Fahnder nach Angaben des federführenden LKA Niedersachsen einen Menschen an, von den Gesuchten war demnach aber niemand dort. Bereits am Sonntag waren in Friedrichshain zunächst ein Bauwagen-Gelände und am Abend eine Wohnung durchsucht worden. Auch dabei hatte es keine Festnahme gegeben.

Nach Angaben der LKA-Sprecherin lebte Garweg "mit hoher Wahrscheinlichkeit" eine Zeit lang in einem Bauwagen auf dem Gelände. Ob er oder auch Staub sich noch in Berlin aufhalten, werde ermittelt. Am frühen Morgen wurde der rund 8 Meter lange und 2,50 Meter breite, mit Blech verkleidete Bauwagen abgeschleppt. Er werde kriminaltechnisch untersucht, sagte die Sprecherin.

Am vergangenen Montag war ebenfalls in Berlin die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen worden. Die beiden Männer und die Frau waren vor über 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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