Politik

Sorge bei Pussy Riot Sängerin wird untersucht

Nadeschda Tolokonnikowa leidet seit Langem an Kopfschmerzen. Jetzt wird sie in einem Krankenhaus untersucht, um herauszufinden, ob die Schmerzen die Folge einer schweren Krankheit sein könnten. Die russische Justiz betont: Tolokonnikowa ist nicht krank.

Nadeschda Tolokonnikowa klagt seit langem über Kopfschmerzen.

Nadeschda Tolokonnikowa klagt seit langem über Kopfschmerzen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein inhaftiertes Mitglied der russischen Punkband Pussy Riot i st ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nadeschda Tolokonnikowa sei "nicht krank", sagte eine Sprecherin der russischen Justizbehörde FSIN. "Sie wurde auf eigenen Wunsch und auf Bitten ihres Anwalts für medizinische Untersuchungen in ein Gefängnis-Krankenhaus gebracht." Das auf Bewährung freigelassene Pussy-Riot-Mitglied Jekaterina Samuzewitsch sagte dem Fernsehsender Doschd, Tolokonnikowa "leidet seit Langem an Kopfschmerzen, die Folge einer schweren Krankheit sein können".

Die Bandmitglieder Tolokonnikowa, Samuzewitsch und Maria Alechina waren im August wegen einer regierungskritischen Aktion gegen den heutigen Staatschef Wladimir Putin zu Lagerhaft verurteilt worden. Nur die Strafe Samuzewitschs wurde im Anschluss an den international scharf kritisierten Prozess in eine Bewährungsstrafe umgewandelt.

Haftbedingungen kritisiert

Alechina hatte in der vergangenen Woche die Haftbedingungen in den Arbeitslager kritisiert. Sie sprach von Todesdrohungen und einer "Sklavenmentalität" der Insassen. "Grobheiten, Feigheit, Verrat und Denunzierungen" seien an der Tagesordnung. Sie habe sich bei einem Ombudsmann darüber beklagt, dass sich weibliche Gefangene mit kaltem Wasser waschen müssten und keine ausreichend warmen Stiefel und Kopftücher hätten für die Temperaturen von minus 30 Grad, sagte die 24-Jährige. Wegen der Beschwerde hätten andere Gefangene damit gedroht, sie umzubringen. Niemand sonst traue sich, von Missständen in dem Arbeitslager zu berichten, sagte Alechina.

Quelle: ntv.de, AFP

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