Politik

Mutter unter Trümmern gerettet Säugling stirbt bei russischem Angriff auf Klinik

"Schmerz überflutet unsere Herzen", schrieb der Militärgouverneur von Saporischschja auf Telegram.

"Schmerz überflutet unsere Herzen", schrieb der Militärgouverneur von Saporischschja auf Telegram.

(Foto: via REUTERS)

In der Nacht feuert die russische Armee Raketen in Richtung ukrainisches Territorium ab. In der Region Saporischschja wird die Geburtsstation eines Krankenhauses getroffen. Dabei kommt laut Behörden ein Baby ums Leben. Retter können die Mutter und einen Arzt aus den Trümmern bergen.

Bei einem russischen Angriff in der südukrainischen Region Saporischschja ist ukrainischen Angaben zufolge ein Neugeborenes getötet worden. In der Nacht sei in der Stadt Wilniansk durch einen Raketeneinschlag das zweistöckige Gebäude der Entbindungsstation des örtlichen Krankenhauses zerstört worden, teilten die Behörden mit.

In dem Gebäude befanden sich eine Frau mit ihrem Neugeborenen und ein Arzt, wie es hieß. Das Baby wurde bei dem Angriff getötet, die Frau und der Arzt konnten aus den Trümmern gerettet werden. Ein von den Behörden veröffentlichtes Video zeigt, wie Rettungskräfte versuchen, einen unter Trümmern begrabenen Mann zu befreien.

"Schmerz überflutet unsere Herzen - ein Säugling, der gerade erst auf die Welt gekommen ist, wurde getötet", schrieb der Militärgouverneur von Saporischschja, Olexandr Staruch, auf Telegram. Die Kleinstadt Wilniansk liegt im Norden der Region Saporischschja, deren südlicher Teil größtenteils von russischen Truppen besetzt ist und die Moskau für annektiert erklärt hat.

Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte Russland nach dem Vorfall, "Terror und Mord" in die Ukraine zu bringen. "Der Feind hat wieder einmal beschlossen, mit Terror und Mord das zu erreichen, was er neun Monate lang nicht erreichen konnte und nicht erreichen wird", erklärte Selenskyj. Der Feind werde "für all das Böse zur Rechenschaft gezogen werden, das er über unser Land gebracht hat", fügte er hinzu.

Raketeneinschläge gab es in der Nacht auch in den benachbarten Regionen Donezk und Dnipropetrowsk. In Donezk, wo die russischen Truppen seit Wochen verstärkt angreifen, sprachen ukrainische Behörden von einem Toten und acht Verletzten. In der Region Dnipropetrowsk habe es keine Opfer gegeben. Es seien aber mehr als 30 Geschosse in Ortschaften eingeschlagen, sagte Militärgouverneur Walentyn Resnitschenko.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor neun Monaten haben die Vereinten Nationen (UN) mehr als 6500 zivile Todesopfer, darunter mehr als 400 Kinder, registriert. Die tatsächliche Anzahl der getöteten Zivilisten liegt aber sowohl nach Schätzung der UN als auch nach Einschätzung Kiews deutlich höher.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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