Politik

Offenbar im Gefängnis rekrutiert Sambischer Student kämpft für Russland und stirbt

Nejtan Njirenda hatte auch ein Profil beim russischen sozialen Netzwerk VKontakte.

Nejtan Njirenda hatte auch ein Profil beim russischen sozialen Netzwerk VKontakte.

(Foto: Screenshot)

Nejtan Njirenda aus Sambia studiert in Russland, gefördert von seinem Heimatland. Doch in Moskau landet er in einem Hochsicherheitsgefängnis. Vor wenigen Tagen wird seine Heimat darüber informiert, dass er in der Ukraine gestorben ist. Sambia fordert Aufklärung.

Sambias Außenministerium beklagt den Tod eines sambischen Studenten, der von Russland rekrutiert worden sein soll. Das afrikanische Land wurde laut einer Pressemitteilung vor einigen Tagen informiert, dass der 23-jährige Nejtan Njirenda an der Front in der Ukraine gestorben ist. Die sambische Regierung fordert nun Aufklärung, wie der junge Mann in den Kampfeinsatz geriet.

Njirenda studierte der Mitteilung zufolge in Moskau Nukleartechnik, gefördert von seinem Heimatland. Doch in seinem Gastland wurde er 2020 demnach zu einer neuneinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, die er in einem Hochsicherheitsgefängnis am Rande von Moskau verbüßte. Der Grund wird nicht genannt.

Über die Botschaft in Moskau habe sich herausgestellt, dass der junge Mann bereits am 22. September ums Leben kam. Seine sterblichen Überreste wurden laut dem Bericht für die Überführung in sein Heimatland vorbereitet.

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Russland lässt für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine in russischen Gefängnissen gezielt Freiwillige suchen. Auch Verdächtige und Angeklagte würden mit dem Versprechen angeworben, dass im Gegenzug das Strafverfahren eingestellt werde, berichtete zum Beispiel die russische Bürgerrechtlerin Olga Romanowa im September. Laut dem russischen Exilmedium Meduza gab es bereits Anfang Juli Berichte in russischen Medien über die Suche nach Freiwilligen in zahlreichen Straflagern. Demnach soll die private Söldner-Organisation Wagner dort Straftäter für den Kriegseinsatz angeworben haben.

Ende September verkündete der Kreml eine sogenannte Teilmobilmachung - die zu einem Massenexodus von russischen Männern führte. Außerdem wirbt die Armee massiv um Freiwillige. Nach Schätzungen der ukrainischen Streitkräfte sind bereits mehr als 82.000 russische Soldaten gefallen.

Quelle: ntv.de, chl

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