Politik

"Diplomaten statt Granaten" Satz von Scholz in Dresden regt viele im Netz auf

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In Dresden stellt sich Kanzler Scholz Fragen von Bürgern. Dabei werden ihm auch Aufkleber mit dem Satz "Diplomaten statt Granaten" überreicht. Er sieht dies als Forderung an Moskau - und wird auf X dennoch kritisiert.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit einer Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Bürgergespräch in Dresden für Diskussionen in den sozialen Medien gesorgt. Bei der Veranstaltung am Donnerstagabend hatte ihm ein Teilnehmer einen Bogen Aufkleber mit dem Slogan "Diplomaten statt Granaten" überreicht, mit der Bitte, ihn an seine Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen zu übergeben.

Scholz sagte daraufhin mit erhobener Faust: "Ja, Diplomaten statt Granaten ist der Satz, den wir gemeinsam skandieren Richtung Kreml nach Moskau." Scholz hatte Anfang der Woche der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern eine klare Absage erteilt. Baerbocks Grüne dringen dagegen auf eine Lieferung des Waffensystems mit einer Reichweite von 500 Kilometern.

Für seine Reaktion erntete der Kanzler auf X Kritik. Viele nahmen ihn aber auch in Schutz. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte am Abend auf X: "Der Kanzler zitiert den Slogan - mit dem Zusatz, dass die Forderung an Moskau zu richten ist."

Scholz verteidigte bei dem Termin auch sein Nein zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Deutschland leiste sehr viel Hilfe auf diesem Gebiet, sagte er. Trotzdem müsse man jede Entscheidung genau bedenken. Das gelte vor allem für eine Waffe, die 500 Kilometer weit reiche und bei einem falschen Einsatz ein konkretes Ziel in Moskau erreichen könne.

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Andere hätten dann Sorge zu tragen, wo was genau lande, sagte der Kanzler. "In unserem Fall würde das bedeuten, dass wir uns beteiligen müssten, um das zu können. Das wiederum halte ich für ausgeschlossen." Scholz bekräftigte zugleich, es müsse verhindert werden, dass es zu einer Eskalation und zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO komme.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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