Eskalation im Weißen Haus Selenskyj äußert sich nach Wortgefecht mit Trump
28.02.2025, 22:17 Uhr Artikel anhören
"Danke Amerika, danke für die Unterstützung", schreibt Selenskyj auf X.
(Foto: IMAGO/MediaPunch)
Eigentlich sollen Trump und Selenskyj in Washington ein Rohstoff-Abkommen unterzeichnen. Doch vor laufenden Kameras kommt es zwischen den beiden Staatschefs zu einem heftigen Schlagabtausch. Kurz darauf verlässt Selenskyj das Weiße Haus und veröffentlicht auf X ein kurzes Statement.
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Abbruch seines Treffens mit US-Präsident Donald Trump trotzdem dankbar geäußert. "Danke Amerika, danke für die Unterstützung, danke für diesen Besuch, danke POTUS, Kongress und dem amerikanischen Volk", teilte Selenskyj auf X mit. POTUS ist die Abkürzung für Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. "Die Ukraine braucht einen gerechten und dauerhaften Frieden, und genau daran arbeiten wir", sagte er.
Zuvor war Selenskyj zu einem mit Spannung erwarteten Besuch im Weißen Haus eingetroffen. Dort gerieten Trump und er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine vor laufenden Kameras heftig aneinander. Der US-Präsident überzog den Gast aus Kiew mit Vorwürfen und hielt ihm unter anderem vor, "das Leben von Millionen von Menschen aufs Spiel zu setzen" und mit seinem Verhalten einen Dritten Weltkrieg zu provozieren. US-Vizepräsident J.D. Vance forderte Selenskyj mehrfach auf, sich für die Hilfe Washingtons zu bedanken. Selenskyj sagte, dass er sich immer wieder bedankt habe.
"Ich unterstütze den Präsidenten"
Im Anschluss brach Trump das Treffen ab. Selenskyj verließ daraufhin das Weiße Haus vorzeitig. Später teilte Trump in seinem sozialen Netzwerk Truth Social mit, dass Selenskyj nicht bereit sei für einen Frieden. Er dürfe erst dann zurückkommen, wenn er es sei.
Selenskyjs Kanzleichef, Andrij Jermak, verteidigte den Präsidenten. Selenskyj kämpfe um die Ukraine, um jeden, der einen gerechten und langanhaltenden Frieden wolle. "Ich unterstütze den Präsidenten, der die Interessen unseres heldenhaften Volkes vertritt. In jeder Situation. Punkt", unterstrich Jermak.
Trump und Selenskyj sollten eigentlich ein Abkommen unterzeichnen, das den USA Zugang zu Rohstoffvorkommen in der Ukraine sichern sollte. Zuvor hatte Trump noch von einem fairen Rohstoffabkommen mit der Ukraine gesprochen, das in Kürze unterzeichnet werde.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AP