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Nur kleines Einsatzteam entsandt Shin Bet soll Hinweise vor Hamas-Anschlag ignoriert haben

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Terroristen der Hamas richteten in mehreren Kibbuzim ein Massaker unter Zivilisten an.

Terroristen der Hamas richteten in mehreren Kibbuzim ein Massaker unter Zivilisten an.

(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Hamas-Terroristen attackieren am 7. Oktober die israelische Grenze und fallen in mehrere Kibbuzim ein. 1400 Menschen sterben bei dem Angriff. Konkrete Warnungen soll der Geheimdienst im Vorfeld ignoriert haben, so ein TV-Bericht.

Israels Sicherheitsbehörden haben am 7. Oktober "verräterische Anzeichen" eines bevorstehenden Angriffs der Hamas ignoriert. Das berichtet der israelische Sender Channel 12. Es habe "konkrete" Hinweise auf eine "Schlacht" an diesem Tag gegeben, bei der eine "Gruppe" von Terroristen versuchen werde, über die Grenze einzudringen, heißt es in dem Bericht. Die Hamas hätten das Ziel gehabt, die Kontrolle über eine oder zwei Gemeinden zu übernehmen und Menschen zu entführen.

Die Anzeichen seien in einer Runde von hochrangigen Militärs und Shin-Bet-Beamten, darunter IDF-Stabschef Herzi Halewi, erörtert worden. Es wurde jedoch keine Warnung ausgegeben. Dem Fernsehbericht zufolge fand die Beratung gegen 4 Uhr morgens statt, der Angriff der Hamas begann um 6.29 Uhr. Der Shin-Bet-Geheimdienst habe lediglich ein kleines Einsatzteam in das Grenzgebiet geschickt. Als die Hamas die Grenze an mehreren Stellen durchbrochen hatte, habe die Einheit an den Kämpfen in einem der angegriffenen Kibbuzim teilgenommen.

Berichte über ein mögliches Geheimdienstversagen gab es bereits unmittelbar nach der Attacke der Hamas. Nach Informationen der "Times of Israel" habe man die Aktivitäten der Hamas für eine Übung gehalten. Premierminister Benjamin Netanjahu hatte anschließend erklärt, er habe vor Beginn des Angriffs keine nachrichtendienstlichen Warnungen erhalten.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 203 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche. Die Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Unter den Entführten sind dem Militär zufolge mehr als 20 Kinder und Jugendliche.

Quelle: ntv.de, mba

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