"Geht um Vertrauen in die EU" Spahn macht bei Impfzulassung Druck
14.12.2020, 00:54 Uhr
Bund und Länder haben alle nötigen Vorbereitungen für den Start der Massenimpfungen getroffen.
(Foto: imago images/Jochen Tack)
Die Impfzentren sind einsatzbereit, die Impfstoffe sind da. Es fehlt nur noch die Zulassung der Europäische Arzneimittel-Agentur Ema. Die nimmt sich mehr Zeit als die Behörden anderer Länder. Bundesgesundheitsminister Spahn macht deutlich, dass ihm das Verfahren zu lange dauert.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema Tempo bei der Zulassung der Corona-Impfstoffe, die in anderen Ländern bereits genutzt werden. "Eine Prüfung der Daten und die Zulassung durch die EMA sollten schnellstmöglich erfolgen", schrieb Spahn auf Twitter. Dabei gehe es auch um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union, schrieb Spahn weiter. "Bund und Länder sind ab dem 15.12. in der Fläche einsatzbereit: Erste Impfdosen stehen quasi bereit und könnten direkt nach der Zulassung verimpft werden."
Ähnlich hatte sich Spahn laut Teilnehmerangaben zuvor bereits in der Telefonkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten zu den harten Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und den Jahreswechsel geäußert. Er wurde mit den Worten zitiert: "Jeder Tag, den wir früher beginnen können, mindert Leid." Die EU habe die Impfstoffentwicklung erfolgreich vorangetrieben und gemeinsam Impfdosen gesichert. Nun lägen alle nötigen Daten vor.
Mehrere Länder haben die Impfstoffe, die nun in Deutschland für Massenimpfungen bereitstehen, schon zugelassen. Darunter die USA und Großbritannien. Dort haben die Impfungen auch bereits begonnen. Auch in Deutschland wäre man "in einem nationalen Verfahren ohne Zweifel sehr schnell", sagte Spahn demnach.
Das Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer hat als erster Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung in den USA bekommen. Der Impfstoff könne nun bei Menschen ab 16 Jahren eingesetzt werden, teilte die US-Arzneimittelbehörde FDA mit. Auch das zuständige Komitee der Gesundheitsbehörde CDC stimmte dafür, die Impfung zu empfehlen.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa