"Säbelrasseln und Kriegsgeheul" Steinmeier kritisiert Nato-Manöver im Osten
18.06.2016, 03:48 Uhr
Nato-Manöver im Osten: "Wir sind gut beraten, keine Vorwände für eine neue, alte Konfrontation frei Haus zu liefern," sagt Steinmeier "Bild am Sonntag".
(Foto: picture alliance / dpa)
Die politische Situation zwischen Russland und dem Westen ist alles andere als entspannt. Der Manöver-Aufmarsch der Nato in Osteuropa heizt die Stimmung weiter an. Bundesaußenminister Steinmeier warnt nun rät zu einem "Blick in die Geschichte".
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die Nato-Manöver in Osteuropa kritisiert und fordert statt dessen mehr Dialog und Kooperation mit Russland. "Was wir jetzt nicht tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen. Wer glaubt, mit symbolischen Panzerparaden an der Ostgrenze des Bündnisses mehr Sicherheit zu schaffen, der irrt. Wir sind gut beraten, keine Vorwände für eine neue, alte Konfrontation frei Haus zu liefern", sagte Steinmeier "Bild am Sonntag".
Laut Steinmeier wäre es "fatal, jetzt den Blick auf das Militärische zu verengen und allein in einer Abschreckungspolitik das Heil zu suchen". Die Geschichte lehre, dass neben dem gemeinsamen Willen zur Verteidigungsbereitschaft auch immer auch die Bereitschaft zum Dialog und Kooperationsangebote geben müsse, so der Außenminister: "Und deswegen müssen wir mit unseren Partnern auch wieder verstärkt über den Nutzen von Abrüstung und Rüstungskontrolle für die Sicherheit in Europa sprechen."
Man habe ein Interesse daran, so Steinmeier, "Russland in eine internationale Verantwortungspartnerschaft einzubinden. Die Verhinderung einer iranischen Atombombe, der Kampf gegen radikalen Islamismus im Nahen Osten oder die Stabilisierung libyscher Staatlichkeit sind dafür aktuelle Beispiele."
Quelle: ntv.de, bad/rts