Abgebrochene Baerbock-Reise Strack-Zimmermann: Pannenjet-Vorfall ist "einfach nur peinlich"
15.08.2023, 13:26 Uhr Artikel anhören
Die Luftwaffe "tut gut daran", die A340-Jets frühzeitig auszumustern, sagt die Politikerin.
(Foto: picture alliance / Flashpic)
Ein Defekt am Regierungsflieger zwingt Außenministerin Baerbock, die geplante Pazifik-Reise in letzter Minute abzusagen. FDP-Politikerin Strack-Zimmermann findet das beschämend. Für die Linke ist die Panne ein weiteres Zeichen dafür, die Flugbereitschaft ganz abzuschaffen.
Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat kritisiert, dass Außenministerin Annalena Baerbock ihre Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi aufgrund technischer Probleme mit dem A340 der Luftwaffe abbrechen musste. "Es ist einfach nur peinlich, dass die Außenministerin ihre Reise nicht fortsetzen konnte", sagte die FDP-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
"Auch Frau Merkel hatte mit einer Maschine desselben Typs bereits massive Probleme." Sie fügte hinzu: "Beide Maschinen dieses Typs, die noch im Bestand der Luftwaffe sind, sollten wohl im kommenden Herbst ausgemustert werden. Die Luftwaffe tut gut daran, es umgehend vorzuziehen und schnellstmöglich neue zu beschaffen." Kurz zuvor hatte die Luftwaffe erklärt, zwei Regierungsjets des Typs A340 frühzeitig aus dem Dienst zu ziehen.
Bei Baerbocks Maschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr hatte es am Montag und Dienstag innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Mal dieselbe Panne gegeben. Nach dem Start ließen sich jeweils die Landeklappen nicht mehr einfahren. Baerbock sagte daraufhin ihre geplante Pazifik-Reise in letzter Minute ab.
"Flugscham ist Schlagwort bei den Grünen"
Die Linke forderte nach diesem Vorfall eine Abschaffung der Flugbereitschaft und einen Umstieg auf Linienflüge. "Es wird Zeit, dass die Bundesregierung eine Zeitenwende einleitet, wenn es um ihre eigenen überzogenen Ansprüche geht. Sie können nicht Wasser predigen und Wein saufen", sagte Gesine Lötzsch, Chefhaushälterin der Linksfraktion, dem "Spiegel". "Die Flugbereitschaft ist teuer, unzuverlässig und verursacht einen übergroßen ökologischen Fußabdruck. So wird das nichts mit der Rettung des Klimas und des Bundeshaushaltes", so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. "Meine Erfahrung ist, dass es genug zuverlässige Airlines gibt, die die Bundesregierung buchen kann."
Schon vor dem Vorfall in Abu Dhabi hatten Linkenpolitiker die Flugbereitschaft kritisiert. So hatte im Frühjahr 2023 eine Anfrage der Linksfraktion an das Verteidigungsministerium ergeben, dass die Umweltbilanz der Regierungsmaschine verheerend ausfällt. Demnach verbrauchten die Maschinen der Flugbereitschaft im Jahr 2021 pro Passagier für 100 zurückgelegte Kilometer im Schnitt 33 Liter Kerosin. 2022 waren es 23 Liter. Private Fluggesellschaften benötigen nach eigenen übereinstimmenden Angaben der Luftfahrtbranche im Durchschnitt etwa 3,6 Liter.
"Flugscham ist eines der Schlagwörter bei den Grünen", sagte die Linken-Abgeordnete Lötzsch damals dem Magazin. "Doch ihre Ministerinnen und Minister sind schamlos, wenn es um ihre eigenen Flüge geht." Bei der Panne über den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) mussten nach Angaben der Bundeswehr 80 Tonnen Kerosin abgelassen werden.
Quelle: ntv.de, spl