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"Unhöflich und "unprofessionell" Strack-Zimmermann wettert gegen Merz

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"Es wird praktisch nichts geliefert", sagte Merz zu deutschen Waffenlieferungen.

"Es wird praktisch nichts geliefert", sagte Merz zu deutschen Waffenlieferungen.

(Foto: IMAGO/Christian Spicker)

Erst nimmt er sich Olaf Scholz vor, dann die deutschen Waffenlieferungen und schließlich Verteidigungsministerin Lambrecht. Doch der verbale Rundumschlag von CDU-Chef Merz kommt nicht gut an. Der Politiker präsentiert sich nach Ansicht der FDP als wenig informiert.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat sich über das Verhalten von Unionsfraktionschef Friedrich Merz schockiert gezeigt. Bei seinem Auftritt im Bundestag am Donnerstag habe er sich "unhöflich", "unprofessionell" und inhaltlich "uninformiert" präsentiert, sagte die FDP-Politikerin im TV-Sender Welt.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Marie-Agnes Strack-Zimmermann

(Foto: dpa)

Strack-Zimmermann kritisierte etwa den Vorwurf von Merz, dass derzeit praktisch keine schweren Waffen in die Ukraine geliefert würden. "Ich bin überrascht, dass Friedrich Merz das gesagt hat. Friedrich Merz hätte sich im Vorfeld seiner Rede mit seinen Verteidigungspolitikerinnen und -politikern mal zusammensetzen sollen. Dann wüsste er, dass das Ganze läuft", sagte sie. Er habe etwa wissen müssen, dass "wir auch ausbilden" und, "dass diese schweren Waffen vorbereitet werden". Merz sei "schlichtweg bei dem Thema uninformiert" gewesen.

Zudem forderte Merz die Entlassung von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Lambrecht hatte in einem Regierungshubschrauber zu einem Truppenbesuch in Norddeutschland Mitte April ihren 21-jährigen Sohn mitgenommen und steht damit seitdem öffentlich in der Kritik. "Man kann kritisch miteinander umgehen, aber ich finde, es gehört sich nicht, auf Presseartikel zu reagieren und eine Ministerin in einer solchen Debatte derart anzugreifen", kritisierte Strack-Zimmermann die Äußerungen des Oppositionsführers Merz. Gerade er, der ähnliche Kritik bereits "an eigenem Leibe erlebt" habe, solle zurückhaltender sein. "Er wurde von Angela Merkel ja geschasst, was er offensichtlich bis heute nicht überwunden hat."

Der Unionspolitiker hatte Kanzler Olaf Scholz ein doppeltes Spiel im Zusammenhang mit der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine vorgeworfen. Scholz erwecke den Eindruck, als ob Waffenlieferungen stattfänden, sagte der CDU-Vorsitzende am Donnerstag in seiner Antwort auf die Regierungserklärung von Kanzler Olaf Scholz im Bundestag. "Die Wahrheit ist doch, dass aus Deutschland in den letzten Wochen so gut wie nichts an Waffen geliefert worden ist. (...) Es wird praktisch nichts geliefert", sagte Merz. "Was treiben Sie denn da für ein Spiel, auch mit der deutschen Öffentlichkeit, wenn es um diese Waffenlieferungen geht?".

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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