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Hochrangiger IS-Anführer Taliban töten angeblich Drahtzieher des Flughafen-Anschlags

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US-Soldaten überwachen die Evakuierung am Flughafen in Kabul.

US-Soldaten überwachen die Evakuierung am Flughafen in Kabul.

(Foto: via REUTERS)

Nach der unerwarteten Machtübernahme durch die Taliban 2021 fliegen mehrere Länder zehntausende Menschen aus Kabul. Vor den Toren des Flughafens drängen sich Tausende, als ein Selbstmordattentäter eine Bombe zündet. 170 Menschen sterben und auch 13 US-Soldaten verlieren ihr Leben. Nun soll der Drahtzieher getötet worden sein.

Die Taliban haben offenbar nach US-Angaben den Drahtzieher des Anschlags auf den Flughafen in Kabul im Jahr 2021 getötet. Dabei soll es sich um den Anführer einer Zelle des sogenannten Islamischen Staats handeln, berichtet unter anderem die "New York Times" unter Berufung auf US-Offizielle. "Er war ein hoher Isis-K-Kämpfer, der direkt an der Planung von Operationen wie dem Abbey Gate beteiligt war und nun nicht mehr in der Lage ist, Anschläge zu planen oder durchzuführen", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby.

Bei dem Anschlag am 26. August waren 13 US-Soldaten und rund 170 Zivilisten ums Leben gekommen. 150 Menschen wurden verletzt. Zu dem Zeitpunkt drängten sich Tausende vor den Toren des Airports der Hauptstadt, um mit internationalen Militärmaschinen Afghanistan zu verlassen, nachdem die Taliban unmittelbar zuvor wieder die Macht übernommen hatten. Ein Ableger der Terrormiliz IS reklamierte damals den Anschlag für sich. Der afghanische Ableger des sogenannten Islamischen Staates (IS) ist in Anlehnung eines historischen Namens der Region als Islamischer Staat Khorasan oder Isis-K bekannt und gilt als Feind der Taliban.

Hinterbliebene informiert

Laut dem Bericht hat die US-Regierung damit begonnen, die Hinterbliebenen der US-Opfer über die Aktion der Taliban zu informieren. Dabei hielten sie sich mit Informationen allerdings zurück und nannten angeblich weder den Namen noch die Umstände der Aktion durch die Taliban. Dies habe bei Angehörigen der Opfer für Unmut gesorgt.

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Die US-Behörden seien Anfang des Monats auf den Schlag der Taliban aufmerksam geworden, heißt es bei der "New York Times" weiter. Unklar sei indes, ob der Mann gezielt getötet oder bei einem der immer häufiger werdenden Gefechte zwischen der Terrormiliz und den Taliban ums Leben gekommen sei. Die Nachrichtenagentur AP berichtet von einem Einsatz im Süden des Landes. Dabei seien sich die Taliban der Identität des Getöteten nicht bewusst gewesen. Sein Tod gehe aber allein auf das Konto der Taliban, die USA seien nicht beteiligt gewesen, zitierte der Sender CBS einen nicht namentlich genannten Regierungsmitarbeiter.

Die Bundeswehr war bei der Evakuierung mit sechs Transport-Flugzeugen vom Typ A400M im Einsatz. Sie brachten vom 16. bis zum 26. August bei 37 Flügen den Angaben zufolge mehr als 5300 Menschen außer Landes. Insgesamt wurden wohl rund 100.000 Menschen ausgeflogen - der Großteil von den USA. Unmittelbar nach dem Selbstmordanschlag beendete die Bundeswehr ihren Einsatz in Afghanistan. Alle bei der Evakuierung eingesetzten deutschen Soldaten verließen das Land unversehrt.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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