Militärbeobachter am Fundort Transnistrien meldet Absturz von Raketentrümmern
25.09.2023, 19:15 Uhr Artikel anhören
Die Region Transnistrien ist seit den 1990er-Jahren von Moldau abtrünnig.
(Foto: picture alliance / Caro)
In seinem Garten findet ein Dorfbewohner in der abtrünnigen moldawischen Region Transnistrien wohl eine Rakete vom Typ S-300. In der Nacht zuvor hat Russland die unweit gelegene Region Odessa angegriffen. Es ist nicht das erste Mal, dass Drohnenteile in Nachbarländern der Ukraine abgestürzt sind.
In der von der Republik Moldau abtrünnigen und an die Ukraine grenzenden Region Transnistrien sind nach Angaben der Separatisten Trümmer einer Rakete abgestürzt. Teile des Geschosses seien im Dorf Chitcani weniger als 20 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt gefunden worden, teilte das selbst ernannte Innenministerium der international nicht anerkannten Separatistenregion mit.
In der Nacht hat Russland die unweit gelegene ukrainische Region Odessa mit Drohnen und Raketen angegriffen. Nach Angaben der transnistrischen Separatisten wurde niemand verletzt. Online veröffentlichte Fotos zeigten Trümmerteile, die im Garten eines Dorfbewohners liegen sollen. Die Regierung der Ex-Sowjetrepublik Moldau entsandte nach eigenen Angaben Militärbeobachter zum Fundort der Trümmer. Die von Separatisten verbreitete Behauptung, es handele sich um eine Luftabwehrrakete vom Typ S-300, konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Im Laufe des russischen Angriffskrieges sind in den vergangenen Monaten bereits mehrmals Raketen- und Drohnenteile in Nachbarländern der Ukraine abgestürzt. Im November letzten Jahres etwa wurden zwei Menschen in Polen durch Trümmer getötet, die bisherigen Erkenntnissen zufolge von einer ukrainischen Flugabwehrrakete stammten. In den vergangenen Wochen wurden zudem mehrfach Teile russischer Kamikaze-Drohnen im rumänischen Grenzgebiet entdeckt.
Die Region Transnistrien ist seit den 1990er-Jahren von Moldau abtrünnig. Noch immer hat zudem Russland dort Soldaten stationiert. Moldauische Sicherheitskräfte befürchten zudem, russische Kämpfer könnten verdeckt über das Separatistengebiet einreisen und die Lage in dem kleinen und völlig verarmten Land zwischen Rumänien und der Ukraine noch weiter destabilisieren.
Quelle: ntv.de, jki/dpa