Ermittlungen in Russland-Affäre Trump-Berater Stone beteuert Unschuld vor Gericht
29.01.2019, 19:44 Uhr
Glaubt an seine Unschuld: Roger Stone vor dem Gericht in Florida, die Hände zum Victory-Zeichen geformt.
(Foto: REUTERS)
Für Richard Nixon und Ronald Reagan ist Berater Roger Stone ein wichtiger Vertrauter - auch für den aktuellen Präsidenten. Zwischen Russland und der Trump-Kampagne 2016 sollen Zusammenhänge bestehen, die zu Stone führen. Dieser ist jedoch fest von seiner Unschuld überzeugt.
Roger Stone, der langjährige Vertraute von US-Präsident Donald Trump, weist alle Vorwürfe zurück, Justiz-Ermittlungen behindert zu haben. Stone bekannte sich vor einem Gericht in Washington nicht schuldig in den Punkten, die ihm das Team von Sonderermittler Robert Mueller vorwirft. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend.
Stone war am Freitag in Florida festgenommen und später unter Auflagen freigelassen worden. Er wird beschuldigt, mehrere Falschaussagen gemacht zu haben. Außerdem soll er versucht haben, einen Zeugen zu beeinflussen.
Enger Berater im Hintergrund
Hintergrund sind Muellers Ermittlungen dazu, ob es im Präsidentschaftswahlkampf 2016 Absprachen des Trump-Lagers mit Vertretern Russlands gab. Stone hatte 2015 für Trump gearbeitet - bei den Vorbereitungen für den Präsidentschaftswahlkampf 2016. Er stand auch danach weiter in engem Kontakt mit ihm, als eine Art informeller Berater.
Die Vorwürfe gegen ihn stehen in Zusammenhang mit einem Hackerangriff auf E-Mail-Konten der Demokraten während des Wahlkampfes 2016, für den US-Geheimdienste Russland verantwortlich machen. Bei dem Angriff waren E-Mails aus dem Umfeld der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gestohlen worden, die später von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden.
Stone ist die Nummer sechs
Muellers Team wirft Stone vor, vor dem US-Kongress falsche Angaben dazu gemacht zu haben, was er über den Hackerangriff wusste und mit wem er darüber wie kommunizierte. Außerdem soll er einen anderen Zeugen bedrängt haben, falsche Angaben in der Sache zu machen. In den Ausführungen des Mueller-Büros heißt es auch, Stone habe sich 2016 in Absprache mit - nicht näher genannten - Vertretern aus Trumps Wahlkampf-Team mit der Frage beschäftigt, ob und wie weiteres belastendes Material gegen Clinton veröffentlicht werden könnte. Trump geißelt die Ermittlungen als "Hexenjagd". Stone ist in den Untersuchungen der sechste Beschuldigte aus Trumps direktem Umfeld.
Der nächste Gerichtstermin für Stone steht am Freitag in Washington an. Er hat eine vom Gericht auferlegte begrenzte Reiseerlaubnis in den USA. Diese gilt für die Bundesstaaten Florida, New York, Virginia und Washington, DC. In Washington wird er nun vor die Bundesrichterin Amy Berman Jackson treten, die bereits mehrere Verfahren des Mueller-Teams verhandelte - darunter auch den Schuldspruch gegen Trumps ehemaligen Wahlkampfmanager Paul Manafort.
Quelle: ntv.de, mba/dpa