Test umfasst künftig mehr Fragen Trump-Regierung erschwert Einbürgerung
17.09.2025, 20:38 Uhr Artikel anhören
Neue US-Bürger werden bei einem Baseballspiel in San Diego gefeiert.
(Foto: AP)
Die US-Regierung will irreguläre Migration unterbinden - reguläre soll zumindest erschwert werden. Dazu wird der Einbürgerungstest umfangreicher. Allerdings soll dies nur ein Puzzleteil sein. Wie der ebenfalls notwendige "gute Charakter" belegt werden soll, ist fraglich.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump verschärft die Kriterien zur Erlangung der amerikanischen Staatsbürgerschaft. Das teilte die für Einbürgerungen zuständige Behörde USCIS mit. Künftig müssen Bewerberinnen und Bewerber beim Wissenstest über Geschichte, Politik und Institutionen der Vereinigten Staaten bis zu 20 Fragen aus einem Katalog von 128 beantworten und mindestens 12 richtig haben, um zu bestehen. Bislang umfasste der Test 100 Fragen, von denen 10 gestellt wurden; 6 richtige Antworten reichten. An der Quote der nötigen richtigen Antworten - jeweils 60 Prozent - ändert sich allerdings nichts.
Eine ähnliche Änderung war bereits Ende 2020 in Trumps erster Amtszeit eingeführt, jedoch 2021 von seinem demokratischen Nachfolger Joe Biden wieder zurückgenommen worden. Der strengere Test betrifft Anträge, die ab Mitte Oktober 2025 gestellt werden; zuvor eingereichte Anträge werden noch nach dem bisherigen Verfahren geprüft.
Die Einbürgerung ist in den USA durch ein einheitliches Verfahren geregelt. Neben dem Wissenstest müssen Bewerberinnen und Bewerber unter anderem auch ausreichende Englischkenntnisse sowie einen "guten Charakter" nachweisen. Wie diese Vorgaben ausgelegt werden, kann aber je nach politischer Linie der Regierung variieren. USCIS sprach in der Mitteilung von "ersten Änderungen" in einem mehrstufigen Prozess zur Überarbeitung dieser Standards.
Trump hatte nach Beginn seiner zweiten Amtszeit angekündigt, die Anforderungen an künftige Staatsbürger zu verschärfen. Bei der Überprüfung des "guten Charakters" soll nun etwa stärker auf den Nachweis positiver Beiträge zur Gesellschaft geachtet und unter Umständen auch das persönliche Umfeld der Bewerber einbezogen werden.
Quelle: ntv.de, als/dpa