Rücktrittswelle in Washington Trump feuert Secret-Service-Chef Alles
08.04.2019, 20:41 Uhr
Immer in der Nähe des US-Präsidenten: Mitarbeiter des Secret Service sind unter anderem für den Schutz von Donald Trump zuständig.
(Foto: REUTERS)
US-Präsident Trump kann einen weiteren Spitzenposten neu besetzen. Der Leiter des Secret Service, Randolph Alles, scheidet vorzeitig aus seinem Amt aus. Gründe für den überraschenden Rücktritt sind bislang nicht bekannt. Der Nachfolger steht schon fest.
Kurz nach dem überraschenden Rückzug von US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen muss das politische Washington den nächsten prominenten Wechsel verdauen: Angaben aus dem Weißen Haus zufolge tritt der Leiter der US-Behörde Secret Service (USSS), Randolph "Tex" Alles, vorzeitig von seinem Posten zurück.
Wie die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Sarah Sanders, bestätigte, werde der Secret-Service-Chef in Kürze aus dem Amt scheiden. Gründe wurden - wie schon im Fall von Nielsen - nicht genannt. Als Behördenleiter war Alles dem Ressort von Heimatschutzministerin Nielsen unterstellt.
Ein Nachfolger steht bereits fest: Wie Trumps Sprecherin Sanders mitteilte, soll Alles Anfang Mai von einem Karrierebeamten im Secret Service namens James Murray ersetzt werden. Die Personalie muss nicht vom US-Senat bestätigt werden.
35 Jahre bei den US-Marines

Schutz für das politische Spitzenpersonal der USA: Der Secret Service stellt die schwer bewaffnete Leibwächter.
(Foto: REUTERS)
Trump hatte Alles im April 2017 als Direktor des Secret Service benannt. Alles hatte bis zu seinem Ausscheiden aus den US-Streitkräften im Jahr 2011 insgesamt 35 Jahre lang bei der Marineinfanterie gedient, zuletzt als Generalmajor. Danach wechselte er zur Grenzschutzbehörde CBP.
In der breiten Öffentlichkeit sind die Mitarbeiter des Secret Service vor allem durch ihre Aufgaben als Personenschützer des US-Präsidenten bekannt. Im Hintergrund kümmert sich die Bundesbehörde allerdings vor allem um die Strafverfolgung auf dem Gebiet der Finanzkriminalität.
Trump hatte erst am Vortag verkündet, dass Nielsen ausscheiden werde. Nielsen kündigte an, noch bis Mittwoch im Amt zu bleiben, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend, Nielsen sei dazu gedrängt worden, den Posten niederzulegen. Der Sender CNN zitierte einen ungenannten Regierungsmitarbeiter mit den Worten, beim Heimatschutzministerium würden unliebsame Mitarbeiter "nahezu systematisch" aussortiert.
Noch vor wenigen Tagen hatte Trump die Arbeit des Secret Service als "fantastisch" bezeichnet und betont, er könnte nicht zufriedener mit der Behörde sein. Hintergrund war das unbefugte Eindringen einer Chinesin in Trumps Wochenenddomizil Mar-a-Lago in Florida. Die Frau wurde festgenommen.
Erst am Donnerstag hatte das Weiße Haus überraschend die Nominierung von Ronald Vitiello als Direktor der Polizeibehörde ICE zurückgezogen, die ebenfalls dem Heimatschutzministerium untergeordnet ist. Trump hatte als Grund für die Entscheidung angegeben, er wolle eine härtere Richtung einschlagen. Nielsen soll Vitiello als Kandidat unterstützt haben.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa