Politik

"Degenerierter Psychopath" Trump hetzt gegen ermittelnden US-Staatsanwalt

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Trump gibt sich auf Truth Social schlagfertig.

(Foto: imago images/Starface)

Mit der Ankündigung seiner mutmaßlich bevorstehenden Festnahme sorgt Trump für Aufsehen. Passiert ist bislang nichts. Stattdessen schießt sich der Ex-Präsident auf den ermittelnden Staatsanwalt ein.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat auf seiner Plattform Truth Social gegen den gegen ihn ermittelnden Staatsanwalt Alvin Bragg gehetzt. In einer Schimpftirade bezeichnete er den Bezirksstaatsanwalt von Manhattan indirekt als "degenerierten Psychopath", der die USA hasse. Zuvor hatte Trump auf seiner Plattform eine Bildcollage geteilt, die auf der einen Seite ihn mit einem Baseballschläger in der Hand zeigt, auf der anderen Seite Bragg mit erhobenen Händen. Der Staatsanwalt ermittelt im Fall der Schweigegeldzahlung Trumps an den Pornostar Stormy Daniels.

In seiner jüngsten Tirade drohte Trump zudem mit "Tod und Verderben", sollte Anklage gegen ihn erhoben werden. Zuvor hatte er die Behauptung aufgestellt, dass er "mehr Stimmen als jeder andere amtierende Präsident in der Geschichte erhalten" habe und Spitzenkandidat der Republikaner sei.

Am Samstag hatte der Ex-Präsident auf seiner Online-Plattform Truth Social geschrieben, er solle am Dienstag festgenommen werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Anzeichen für eine Anklage gegen den 76-jährigen Republikaner in der Affäre um eine Schweigegeldzahlung verdichtet. Allerdings ist nach wie vor keine Anklage gegen Trump erhoben worden, festgenommen wurde er ebenfalls nicht.

Entscheidung frühestens kommende Woche

Eine Entscheidung dürfte Medienberichten zufolge frühestens kommende Woche fallen. Die zuständige Grand Jury, ein für Anklageerhebungen zuständiges Laiengremium, wollte sich demnach am Donnerstag nicht mit dem Fall Trump befassen, sondern frühestens wieder am kommenden Montag.

Bei den Ermittlungen gegen Trump geht es um eine Schweigegeldzahlung von 130.000 Dollar (rund 120.000 Euro) an die unter dem Namen Stormy Daniels bekannte Pornodarstellerin Stephanie Clifford. Mit der Zahlung vor der Präsidentschaftswahl 2016 sollte offenbar verhindert werden, dass der Pornostar, der nach eigenen Angaben 2006 eine Sex-Affäre mit Trump hatte, an die Öffentlichkeit gehen würde, was dem Präsidentschaftskandidaten hätte schaden können.

Die Frage ist, ob die Zahlung rechtswidrig verbucht wurde und inwieweit sie gegen Gesetze zu Wahlkampffinanzen verstieß. Trump hat sowohl eine Affäre mit Stormy Daniels als auch jedes Fehlverhalten im Zusammenhang mit der Schweigegeldzahlung bestritten. Der Rechtspopulist, der 2024 das Weiße Haus zurückerobern will, bezeichnet die Ermittlungen und andere Vorwürfe immer wieder als politisch motivierte "Hexenjagd".

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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