Waffen machen Verbündete Trump lobt bin Salman als "guten Freund"
20.03.2018, 20:25 Uhr
US-Präsident Donald Trump und Kronprinz Mohammed bin Salman zeigen Grafiken.
(Foto: AP)
Für US-Präsident Trump ist derjenige ein gern gesehener Gast, der den Vereinigten Staaten Investitionen und Jobs verspricht - umso überschwänglicher ist sein Empfang für den saudischen Kronprinzen bin Salman. Heikle Fragen kommen offen nicht zur Sprache.
US-Präsident Donald Trump hat dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman nachdrücklich für eine sehr enge Rüstungszusammenarbeit beider Länder gedankt. Niemand mache der Golfmonarchie ihre herausragende Stellung in diesem Bereich streitig, sagte Trump beim Besuch des Kronprinzen im Weißen Haus. Das Verhältnis beider Länder sei noch nie so gut gewesen wie seit seinem Amtsantritt, sagte Trump. "Wir sind sehr gute Freunde geworden", sagte er zu seinem Gast.

Demonstranten kritisierten die Rüstungsexporte an Saudi-Arabien - vor allem vor dem Hintergrund des Krieges im Jemen.
(Foto: AP)
Trump präsentierte während des Treffens Grafiken, die die Verkäufe amerikanischer Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien zeigten und verwies auf die Anzahl von Jobs, die dadurch in den USA gesichert würden. Er glaube, dass die guten Beziehungen beider Staaten noch besser würden. Das bedeute riesige Investitionen in den USA und Jobs für amerikanische Arbeiter.
Unter seinem Vorgänger Barack Obama sei das Verhältnis oft angespannt gewesen, erklärte der US-Präsident. Saudi-Arabien sei jedoch einer der wichtigsten Partner der USA, und das Verhältnis sei sehr tief. Beide sagten, dass Mohammeds Vater König Salman in Kürze in die USA reisen werde.
Gemeinsame Feindbilder
Die Gespräche Trumps und bin Salmans drehten sich vor allem um Sicherheitsfragen. Mohammed bin Salman gilt als der eigentliche starke Mann der Monarchie am Golf. Angesichts einer Reihe von Konflikten in der Region, etwa in Syrien und dem Jemen, sehen sich die USA auf ein starkes Saudi-Arabien angewiesen. Dass bei dem Besuch über Demokratie- und Menschenrechtsprobleme gesprochen worden wäre, wurde nicht bekannt.
Der Iran ist ein gemeinsamer Hauptfeind beider Länder. Im Mai steht eine Neubewertung des Atomdeals seitens der USA an. Ohne Iran beim Namen zu nennen, zeigten sich Trump und bin Salman einig darin, dass sie die Finanzierung von Terrorismus nicht duldeten - ein Vorwurf, den beide immer wieder an die Adresse Teherans erheben. Der Iran habe den Nahen Osten und auch die Welt nicht angemessen behandelt, sagte Trump. "Wir werden sehen, was passiert."
Es war bin Salmans zweiter Besuch in Washington seit Trumps Amtsantritt und sein erster als Kronprinz. Bin Salman hält sich länger als zwei Wochen in den USA auf. Unter anderem ist er in San Francisco, Los Angeles, Boston und in Texas, das für Amerikas Energiewirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Er will vor allem für Investitionen in sein Land werben, die er für dessen wirtschaftlichen Umbau braucht.
Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts