Verteidigt sein HerzensprojektTrump pöbelt gegen "dumme" Journalistin nach Frage zum Prunk-Ballsaal

Für Hunderte Millionen Dollar lässt der US-Präsident einen Ballsaal als Anbau des Weißen Hauses errichten. Doch ganz problemfrei läuft das Projekt nicht. Mit dem zuständigen Architekten überwirft Trump sich kürzlich und reagiert jetzt auf kritische Fragen mit Beleidigungen.
US-Präsident Donald Trump hat mit der Beschimpfung einer Journalistin auf kritische Nachfragen zu seinem Ballsaal-Projekt reagiert. "Die stets dumme und gemeine Caitlin Collin's (sic!) vom Fake-News-Sender CNN fragte mich, warum der neue Ballsaal teurer wird als ursprünglich vor einem Jahr veranschlagt" schrieb der US-Staatschef auf seinem Social-Media-Portal Truth Social. "Ich sagte, weil er doppelt so groß sein wird und die Qualität der Oberflächen und Innenausstattung auf höchstem Niveau ist."
Den Namen der Journalistin gab der Präsident in seinem Beitrag nicht korrekt wieder. Diese heißt Kaitlan Collins.
Erst am Freitag war bekannt geworden, dass der US-Präsident den Architekten für das Projekt austauscht. Mit dem bisherigen Architekten James McCrery hatte sich Trump laut "Washington Post" unter anderem wegen der Größe des Objekts zerstritten. McCrery brachte demnach seine Bedenken zum Ausdruck, dass der Ballsaal bei größeren Proportionen das Weiße Haus überragen könnte.
Trump selbst betonte in seinem Social-Media-Beitrag veränderte Planungen. "Außerdem wurde die Breite der Säulen erheblich vergrößert, um die Ästhetik zu verbessern." Das Projekt sei "viel größer" und "viel schöner" als ursprünglich geplant, so der Republikaner.
"Es liegt sogar unter dem Budget und vor dem Zeitplan, wie bei meinen Aufträgen immer." Ursprünglich hatte Trump im August einen Neubau für 650 Gäste und mit einer Gesamtfläche von 8300 Quadratmetern für rund 200 Millionen Dollar angekündigt. Doch diese Pläne sind mittlerweile verworfen, der Präsident plant größer: Für rund 300 Millionen Dollar sollen 1000 Personen in dem Saal bei Veranstaltungen Platz finden können. Auch die Angabe, dass sich das Projekt im Zeitplan befindet, ist unzutreffend. Die US-Regierung hatte den Beginn der Arbeiten für September angekündigt. Allerdings starteten die Abrissarbeiten erst Ende Oktober mit einem Monat Verzögerung.
Das Projekt wird nach Angaben des US-Präsidenten alleine durch Spenden finanziert. "Das werde nur selten berichtet", behauptet der US-Präsident. "Es werden keine Steuergelder verwendet." Zu den Spendern zählen neben dem Rüstungskonzern Lockheed Martin Unternehmen wie Microsoft, Apple, Amazon oder auch Google.