"Sehe euch in vier Jahren" Trump will 2024 zurück ins Weiße Haus
02.12.2020, 18:50 Uhr
Wenn es nach Donald Trump geht, gibt er 2024 sein Comeback.
(Foto: AP)
Lange ist eine neue Kandidatur des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump reine Spekulation. Nun spricht er offen über ein Comeback in vier Jahren und zwar auf der Weihnachtsfeier im Weißen Haus. Für die offizielle Verkündigung soll er sich einen ganz besonderen Tag ausgesucht haben.
Der abgewählte US-Präsident Donald Trump hat offen eine mögliche Präsidentschaftskandidatur in vier Jahren ins Spiel gebracht. "Es waren unglaubliche vier Jahre", sagte Trump am Dienstagabend bei einer Weihnachtsfeier im Weißen Haus über seine bisherige Amtszeit. "Wir versuchen, vier weitere Jahre hinzubekommen. Ansonsten sehe ich euch in vier Jahren wieder."
Die Weihnachtsfeier mit Vertretern von Trumps Republikanischer Partei war zwar nicht presse-öffentlich. Ein Video zirkulierte aber bereits nach kurzer Zeit. Trump, der seine Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden bei der Wahl vom 3. November immer noch nicht einräumt, könnte bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten. Die US-Verfassung verbietet lediglich mehr als zwei Amtszeiten.
Seit Wochen wird über die Möglichkeit einer neuen Kandidatur des 74-Jährigen spekuliert. Laut dem Fernsehsender NBC hat Trump erwogen, seine Kandidatur für 2024 am 20. Januar zu verkünden - also an jenem Tag, an dem seine Amtszeit endet und Biden vereidigt wird.
US-Justizminister sieht keine Beweise für Wahlbetrug
Trump behauptet seit Wochen, er sei das Opfer von massivem Wahlbetrug geworden. Wahlverantwortliche weisen die Vorwürfe entschieden zurück, das Trump-Lager ist mit einer Reihe von Klagen krachend gescheitert. Zuletzt sagte Justizminister Bill Barr in einem aufsehenerregenden Interview, es gebe bislang keine Hinweise für großangelegten Betrug. Der Trump-Verbündete widersprach damit offen dem Präsidenten.
Für Aufsehen sorgte auch ein Wahlvertreter des von Biden gewonnenen Bundesstaates Georgia. Der Republikaner Gabriel Sterling warf Trump in einer zornigen Ansprache vor, nichts gegen gewalttätige Drohungen gegen Wahlmitarbeiter zu unternehmen - und die Spannungen sogar anzuheizen.
"Hören Sie auf, Menschen zu potenziellen Gewalttaten anzuregen", sagte Sterling mit wutbebender Stimme. "Jemand wird verletzt werden, jemand wird niedergeschossen werden, jemand wird getötet werden. Und das ist nicht richtig."
Sterling berichtete von Todesdrohungen gegen einen jungen Mitarbeiter eines Unternehmens für Wahlmaschinen, das von Trump immer wieder für angeblichen Wahlbetrug verantwortlich gemacht wird. Auch die Frau von Landeswahlleiter Brad Raffensperger sei bedroht worden, er selbst stehe unter Polizeischutz, sagte Sterling,. Er betonte mehrfach: "Das muss aufhören."
"Herr Präsident, Sie haben diese Taten oder diese Wortwahl nicht verurteilt", sagte der Wahlverantwortliche. Trump und die Senatoren des Bundesstaates müssten ihrer Führungsverantwortung gerecht werden. "Alle von ihnen, die nicht ein verdammtes Wort gesagt haben, sind Komplizen."
Quelle: ntv.de, ysc/AFP