Militäroperation Olivenzweig Türkei kontert Merkel-Kritik
22.03.2018, 02:43 Uhr
Die türkische Militäroffensive in Nordsyrien stößt vielerorts auf Kritik. Kanzlerin Merkel machte ihrem Ärger darüber im Bundestag Luft. In Ankara kommt das wiederum nicht gut an: "Inakzeptabel", heißt es.
Die Türkei hat Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Militäroffensive in Nordsyrien als "bedauerlich" und auf Falschinformationen beruhend zurückgewiesen. Merkel hatte den türkischen Militäreinsatz erstmals deutlich verurteilt. "Bei allen berechtigten Sicherheitsinteressen der Türkei ist es inakzeptabel, was in Afrin passiert, wo tausende und abertausende von Zivilisten verfolgt sind, zu Tode kommen oder flüchten müssen", sagte sie im Bundestag. "Auch das verurteilen wir auf das Schärfste."
Das türkische Außenministerium verwahrte sich gegen die Kritik Merkels. "Wir halten diese bedauerlichen Äußerungen der deutschen Kanzlerin Merkel (...) über den Einsatz Olivenzweig, die nichts mit der Realität zu tun haben und auf Fehlinformationen beruhen, für inakzeptabel." Es sei merkwürdig, dass "einige unserer Verbündeten die Lage mit den Augen von Terroristen betrachten", hieß es weiter in der Erklärung des Ministeriums.
Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete unterdessen von einem Telefonat zwischen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan. Beide hätten dabei am Mittwoch "die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes gegen den Terrorismus" betont.
Quelle: ntv.de, bad/dpa