Wahre Zahlen wohl deutlich höher UN zählen Hunderte getötete Zivilisten
06.03.2022, 19:17 Uhr
Im Ukraine-Krieg ließen schon mehrere hundert Zivilisten ihr Leben.
(Foto: picture alliance / Photoshot)
Im Ukraine-Krieg verloren bislang 364 Zivilisten ihr Leben. Das ist zumindest die offizielle Zahl. Die echten Opferzahlen liegen wohl deutlich höher. Angaben über gefallene Militärs gehen weit auseinander. Nach US-Darstellung sterben täglich "Hunderte russische Soldaten".
Die Zahl der getöteten Zivilisten im Ukraine-Krieg ist nach UN-Angaben auf 364 gestiegen. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (UNHCR) weiter mitteilte, wurden bisher 759 Zivilisten verletzt. Darunter waren auch mindestens 41 Kinder. Die meisten Opfer seien durch den Einsatz von Explosivwaffen mit weitem Wirkungsbereich verursacht worden, darunter Beschuss durch schwere Artillerie und durch Raketen. Die wahren Opferzahlen dürften laut UNHCR erheblich höher sein. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.
Wie viele Opfer der Krieg in der Ukraine bisher bei den militärischen Einheiten auf beiden Seiten gefordert hat, ist unbekannt. Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield hat von hohen russischen Verlusten im Ukraine-Krieg berichtet. "Wir sehen, dass jeden Tag Hunderte von russischen Soldaten getötet werden", sagte Thomas-Greenfield dem US-Sender ABC. Kremlchef Wladimir Putin spüre die Folgen seines Handelns. Die Diplomatin sagte dabei nicht, wie viele Opfer es auf ukrainischer Seite nach Einschätzung der USA gibt.
Russland selbst hat erst am Mittwoch 498 getötete Soldaten in den eigenen Reihen bestätigt. Die Ukraine spricht von Tausenden, auch das ist nicht überprüfbar. Das ukrainische Militär hat bisher keine Angaben zu den eigenen Gesamtverlusten gemacht.
Nach UN-Angaben sind bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Es handele sich um die "am schnellsten anwachsende Flüchtlingskrise" in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, erklärte die UNO. Die meisten Kriegsflüchtlinge werden in Polen und anderen westlichen Nachbarländern der Ukraine versorgt. Laut Bundesinnenministerium wurden 37.786 Flüchtlinge in Deutschland registriert.
Quelle: ntv.de, ter/dpa