Verkehrsminister schlägt Alarm US-Shutdown droht Luftverkehr ins Chaos zu stürzen
04.11.2025, 20:01 Uhr Artikel anhören
Mehr als 3,2 Millionen Passagiere sind seit dem Shutdown von Verspätungen oder Flugausfällen betroffen gewesen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die US-Haushaltssperre führt schon jetzt zu erheblichen Problemen im Flugverkehr. Sollte der Shutdown noch weiter andauern, geht US-Verkehrsminister Duffy davon aus, dass es zu massenhaften Flugverspätungen kommen könnte. Auch Luftraumsperrungen seien denkbar.
US-Verkehrsminister Sean Duffy hat für den Fall eines Fortdauerns der US-Haushaltssperre mit Chaos in der zivilen Luftfahrt gedroht. Wenn die oppositionellen Demokraten dafür sorgten, dass der sogenannte Shutdown eine weitere Woche andauere, würden die USA wegen der dann notwendigen teilweisen Luftraumsperrungen ein "Massenchaos" und "massenhafte Flugverspätungen" erleben, sagte Duffy bei einer Pressekonferenz in Philadelphia.
Schon jetzt führt Haushaltssperre nach Angaben eines Luftfahrtverbands zu erheblichen Problemen im Flugverkehr. Mehr als 3,2 Millionen Passagiere waren seither von Verspätungen oder Flugausfällen betroffen, wie die Branchenlobby Airlines for America mitteilte. Allein am vergangenen Freitag, dem bislang schlimmsten Tag seit Beginn des sogenannten Government Shutdowns, habe es mehr als 300.000 Flugreisende getroffen.
Grund seien Personalengpässe bei den Fluglotsen. 16 Prozent der Verspätungen im Oktober seien darauf zurückzuführen. Vor dem Verwaltungsstillstand habe der Anteil üblicherweise bei fünf Prozent gelegen. Die mehr als 60.000 Fluglotsen und Mitarbeiter der Flugsicherheit arbeiten derzeit ohne Bezahlung und das Weiße Haus hatte bereits gewarnt, dass zunehmend daheimbleibende Mitarbeiter zu langen Schlangen bei den Sicherheitskontrollen auf Flughäfen führen könnten.
Anzeichen für mögliche Lösung
Die Haushaltssperre in den USA war am 1. Oktober in Kraft getreten, nachdem sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnten. Sie lähmt damit seit 34 Tagen Teile der US-Regierung. Tausende Bundesbedienstete sind im Zwangsurlaub oder arbeiten ohne Bezahlung. Programme für Geringverdiener und die Gehaltszahlungen für Soldaten sind betroffen.
Derweil gibt es erste Anzeichen für eine mögliche Lösung. Führende Politiker sowohl der Republikaner als auch der Demokraten sprachen am Montag von einem möglichen Ausweg aus der Blockade. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, John Thune, zeigte sich optimistisch. "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir uns hier einem Ausweg nähern", sagte er. Der einflussreiche Demokrat Dick Durbin äußerte sich ähnlich, verwies jedoch auf den zentralen Streitpunkt bei den Verhandlungen: die zukünftige Finanzierung von Subventionen für die Krankenversicherung.
Quelle: ntv.de, jki/AFP/rts