Politik

Angriff im PazifikUSA töten erneut angebliche Drogenschmuggler

05.12.2025, 07:10 Uhr
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Das Foto zeigt laut dem US-Militär das mutmaßliche Drogenboot kurz vor dem Angriff. (Foto: via REUTERS)

Trotz wachsender Kritik setzt die US-Regierung ihre Angriffe auf vermutete Drogenboote fort. Bei einem weiteren Angriff werden vier Menschen im östlichen Pazifik getötet. Die UN wirft Washington Völkerrechtsverbrechen vor.

Das US-Militär hat ein weiteres angebliches Drogenboot angegriffen und dabei vier Menschen an Bord getötet. Der Angriff sei im östlichen Pazifik in internationalen Gewässern erfolgt, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Southcom) auf X mit. Das Boot habe Drogen entlang einer bekannten Schmugglerroute transportiert.

Pentagon-Chef Pete Hegseth hatte erst vor wenigen Tagen bei einer Kabinettssitzung weitere Angriffe angekündigt. "Wir haben gerade erst damit begonnen, Drogenboote zu zerstören und Drogenterroristen auf den Grund des Meeres zu schicken", sagte er. Die US-Streitkräfte greifen seit wenigen Monaten immer wieder angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik und im Pazifik an, jeweils ohne konkrete Beweise als Rechtfertigung für die Angriffe vorzulegen. Dabei wurden Zählungen von US-Medien zufolge inzwischen fast 90 Menschen getötet. Die US-Regierung bezeichnet die Opfer durchweg als Drogenschmuggler und "Terroristen".

Der neue Angriff kommt zu einer Zeit, in der der Druck auf Hegseth deutlich gewachsen ist. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten verstößt die US-Regierung mit den Angriffen gegen das Völkerrecht. Auch Kongressabgeordnete der Republikaner und der Demokraten äußerten sich entsetzt über die Tötung von zwei mutmaßlichen Drogenschmugglern, die einen von Hegseth angeordneten Angriff auf ihr Boot überlebt hatten. Eine Pentagon-Untersuchung ergab zudem, dass der Ressortchef mit der Weitergabe von Militärgeheimnissen im Chatdienst Signal Risiken für Soldaten in Kauf genommen habe.

Hegseth, der sich selbst "Kriegsminister" nennt, wehrt sich derzeit gegen Vorwürfe, er habe Anfang September rechtswidrig die Tötung mutmaßlicher Drogenschmuggler in der Karibik angeordnet, die einen ersten US-Angriff auf ihr Boot überlebt hatten.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP