Warnung vor Kampfhandlungen Ukraine erwartet Straßenkämpfe in Kiew
26.02.2022, 08:38 UhrUm die ukrainische Hauptstadt Kiew wird heftig gekämpft. Die ukrainischen Behörden wenden sich an die Bevölkerung. Offenbar gibt es bereits Straßenkämpfe in der Stadt.
Die ukrainischen Behörden in Kiew warnen angesichts des russischen Einmarsches vor Straßenkämpfen in der Hauptstadt. "Auf den Straßen unserer Stadt laufen jetzt Kampfhandlungen. Wir bitten darum, Ruhe zu bewahren und maximal vorsichtig zu sein!", hieß es in der Mitteilung.
Wer in einem Bunker sei, solle dort bleiben. Im Fall von Luftalarm sollten die Menschen den nächsten Bunker aufsuchen. Die Stadt veröffentlichte eine Karte dazu. "Wenn Sie zuhause sind, dann gehen sie nicht ans Fenster, gehen sie nicht auf die Balkone." Die Menschen sollten sich etwa auch abdecken, um sich vor Verletzungen zu schützen. In Kiew gilt eine Sperrstunde von 22.00 Uhr (21.00 MEZ) bis 07.00 Uhr (6.00 Uhr MEZ) morgens. Zuvor hatten Augenzeugen von Schüssen in der Nähe des Regierungsviertels in Kiew berichtet.
Nach einer unruhigen Nacht mit Sirenenalarm und immer wieder Schüssen berichten Augenzeugen in Kiew von einem unheimlich ruhigen Morgen - so ruhig, dass man in der Ferne das Zwitschern von Vögeln hören kann. Olexander Scherba, der frühere ukrainische Botschafter in Österreich, twitterte: "Die Sonne ist in Kiew aufgegangen. Die Schießerei in meinem Viertel hat aufgehört. Es fühlt sich an, wie das Ende eines Vampirfilms."
Am frühen Morgen hatte die russische Armee Kiew erneut aus der Luft angegriffen, wenige Stunden später waren im Obolonsky-Bezirk der Hauptstadt Explosionen und Schüsse zu hören. Das Regierungsviertel war von gepanzerten Fahrzeugen und Soldaten mit Maschinengewehren umstellt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte in einer neuen Videobotschaft seinen Durchhaltewillen im Kampf gegen den russischen Angriff. "Wir werden die Waffen nicht niederlegen, wir werden unseren Staat verteidigen", sagt er in dem Video, in dem er offenbar vor seinem Amtssitz in Kiew stand. Er selbst werde in Kiew bleiben, beteuerte Selenskyj.
Quelle: ntv.de, sba/dpa