Kämpfe in russischer Region Ukraine meldet erste Opfer bei Gefechten mit Nordkoreanern
08.11.2024, 10:09 Uhr Artikel anhören
Laut ukrainischen Angaben sollen sich Tausende Soldaten aus Nordkorea in der russischen Grenzregion Kursk aufhalten.
(Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa)
Seit Wochen warnt die Ukraine vor einem Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite. Nun gibt es laut Präsident Selenskyj erste Opfer bei Gefechten. Er fordert den Westen erneut zu einer Reaktion auf - und zwar in Form einer Lieferung weitreichender Waffen.
Bei Gefechten zwischen ukrainischen und nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet gab es Angaben aus Kiew zufolge erste Opfer. "Ja, es gibt bereits Verluste. Das ist eine Tatsache", sagte Selenskyj in Budapest, ohne Details zu nennen. Seinen Worten nach sind einige der 11.000 nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet Kursk in Kämpfe mit der ukrainischen Armee verwickelt.
Der Kreml lehnte eine Stellungnahme dazu ab, ob nordkoreanische Soldaten bereits an der Seite der russischen Armee gegen die Ukraine kämpfen. "Diese Frage betrifft direkt den Verlauf der militärischen Spezialoperation und muss daher an das Verteidigungsministerium gerichtet werden", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow unter Verwendung der russischen Bezeichnung für den russischen Krieg in der Ukraine. Das russische Verteidigungsministerium antwortet in der Regel nicht auf Presseanfragen zur Ukraine-Offensive.
Selenskyj bezeichnete den Einsatz von Nordkoreanern durch Moskau als weitere Eskalation. "Nordkorea führt nun im Grunde Krieg in Europa." Der ukrainische Präsident forderte den Westen erneut zu einer Reaktion in Form einer Freigabe von weitreichenden Waffen gegen Ziele in Russland auf. "Ich halte das für gerade den Moment, in dem man das tun muss", betonte der Staatschef.
Sollte eine Reaktion ausbleiben, dann werde der Kreml ein noch größeres Kontingent an Nordkoreanern einsetzen, meinte Selenskyj. "Denn (der russische Präsident Wladimir) Putin schaut immer darauf, welche Reaktion der Welt es gibt", sagte er. Aktuell reagiere die Welt nicht ausreichend.
Seit mehreren Wochen warnt die Ukraine vor einem Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite. Die USA und Südkorea hatten die Anwesenheit der Nordkoreaner in Russland bestätigt. Angesichts dieser Entwicklung schließt der große Waffenexporteur Südkorea direkte Waffenlieferungen an die Ukraine nach Angaben nicht mehr aus.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/AFP