Lyssytschansk droht Einkesslung Ukrainer verteidigen Nachschubweg in umkämpfte Stadt
25.06.2022, 09:50 Uhr
Ein ukrainischer Soldat spricht mit Frauen, die sich vor dem russischen Beschuss in einem Keller in Lyssytschansk versteckt haben.
(Foto: dpa)
Im Osten der Ukraine geraten die Verteidiger immer mehr unter Druck. Nach dem weitgehenden Rückzug aus Sjewjerodonezk droht auch die Nachbarstadt Lyssytschansk abgeschnitten zu werden. Einen Angriff auf eine wichtige Nachschubroute können die Ukrainer jedoch zurückschlagen.
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Angriffe auf eine wichtige Nachschubroute für die Großstadt Lyssytschansk im Osten des Landes abgewehrt. "In Richtung Bachmut haben die ukrainischen Kämpfer den Angriff feindlicher Infanterie zwischen den Ortschaften Wolodymyriwka und Pokrowske gestoppt", teilte der ukrainische Generalstab mit. Von Bachmut aus führt eine wichtige Versorgungsstraße an den genannten Ortschaften vorbei nach Lyssytschansk.
Die Stadt selbst, die nach dem weitgehenden Rückzug der Ukrainer aus dem benachbarten Sjewjerodonezk zum nächsten strategischen Angriffsziel der Russen geworden ist, steht weiter schwer unter Beschuss. Sowohl Artillerie als auch die russische Luftwaffe hätten Lyssytschansk unter Feuer genommen. Zudem hätten russische Truppen "versucht, die Stadt von Süden her zu blockieren", berichtete der Generalstab.
Das russische Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass Lyssytschansk von Süden aus blockiert worden sei. Angriffe hat es demnach auch auf den Ballungsraum Slowjansk - Kramatorsk - Kostjantyniwka gegeben. Sowohl von Norden als auch von Süden her seien die russischen Sturmversuche aber zurückgeschlagen worden, heißt es im Lagebericht.
Im Süden des Landes hätten die Russen zudem erfolglos versucht, zuvor verloren gegangene Positionen im Gebiet Cherson mit einem Gegenangriff zurückzuerobern. In der Schwarzmeerregion, die bereits in den ersten Kriegstagen von Russland besetzt wurde, haben die Ukrainer zuletzt eine begrenzte Offensive gestartet und einige Ortschaften zurückerobert. Von strategischer Bedeutung sind diese Gebietsgewinne bislang allerdings nicht.
Quelle: ntv.de, kst/dpa