Möglicher Verstoß gegen Kodex Untersuchung gegen Premier Sunak eingeleitet
17.04.2023, 18:00 Uhr Artikel anhören
Hat Premierminister Sunak einen Interessenskonflikt mit einer Beteiligung seiner Ehefrau an einer Kinderbetreuungs-Agentur verschwiegen?
(Foto: picture alliance / empics)
Dem britischen Premier Sunak steht Ärger ins Haus. Eine Untersuchung soll klären, ob er gegen den Parlamentskodex verstoßen hat. Es geht um eine Beteiligung seiner Ehefrau an einer Kinderbetreuungs-Agentur. Sunak hatte diese nicht angegeben.
Die konservative britische Regierung kommt nicht aus den Negativschlagzeilen: Der Beauftragte für die Einhaltung des Verhaltenskodex für Abgeordnete hat eine Untersuchung gegen Premierminister Rishi Sunak eingeleitet. Wie aus einem Eintrag auf der Webseite des Parlaments in London hervorgeht, geht es um eine mutmaßlich versäumte Deklarierung eines Interessenskonflikts. Britische Abgeordnete müssen beispielsweise Nebeneinkünfte ab einer Summe von 100 Pfund (rund 113 Euro) angeben.
Im konkreten Fall soll es um Anteile gehen, die Sunaks Ehefrau Akshata Murty an einer Kinderbetreuungs-Agentur hält. Das meldete die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf eine ungenannte Regierungsquelle. Die Agentur von Murty soll von einer geplanten Regierungsmaßnahme profitieren. Ob Sunak gegen den Verhaltenskodex verstoßen hat, steht noch nicht fest und ist Inhalt der Untersuchung.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Sunak wegen der finanziellen Interessen seiner Frau Schwierigkeiten bekommt. Das Paar war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, als bekannt wurde, dass Murty von einem legalen Sonderstatus profitierte, der ihr erlaubte, Steuern in Indien statt in Großbritannien abzuführen. Sie hielt damals laut BBC einen 0,9-prozentigen Anteil im Wert von rund 500 Millionen Pfund an der Software-Firma Infosys, die ihr Vater mitgegründet hat. Murty sparte damit Schätzungen zufolge Steuern in Millionenhöhe in Großbritannien. Sunak war damals Finanzminister. Den Sonderstatus gab seine Frau nach dem Bekanntwerden ab.
Quelle: ntv.de, als/dpa