Politik

Enthüllungen in neuem Buch Was Obama über Trump gesagt haben soll

Lächeln für die Kamera: Trump und Obama im Weißen Haus.

Lächeln für die Kamera: Trump und Obama im Weißen Haus.

(Foto: picture alliance / abaca)

Während Trumps Zeit als US-Präsident hielt sich Vorgänger Obama mit öffentlicher Kritik zurück. Hinter den Kulissen soll der Demokrat aber wenig schmeichelhaft über den Immobilienmogul geklagt haben.

Dass die ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und Donald Trump nicht die besten Freunde sind, ist bekannt. Während Trumps Amtszeit verzichtete Obama allerdings weitgehend auf öffentliche Kritik an seinem Amtsnachfolger - zumindest bis zur heißen Phase des Wahlkampfes im vergangenen Herbst. Ein neues Buch des Journalisten Edward-Isaac Dovere soll nun offenbaren, wie Obama hinter den Kulissen über den Republikaner sprach. Mehrere Medien, darunter der britische "Guardian", haben bereits Auszüge aus "Battle for the Soul: Inside the Democrat's Campaigns to Defeat Donald Trump" veröffentlicht, das kommende Woche erscheint.

Demnach bezeichnete Obama gegenüber Vertrauten Trump wenig schmeichelhaft als "Wahnsinnigen", "rassistisches Schwein" und "Verrückten". Dabei habe der Demokrat Trump anfangs als Präsidentschaftskandidaten präferiert, schreibt Dovere. Der Grund: Er hielt den Immobilienmogul für weniger intelligent als seinen parteiinternen Konkurrenten Ted Cruz aus Texas. Doch Trump setzte sich schließlich klar gegen seine demokratische Kontrahentin Hillary Clinton durch.

"Ich dachte nicht, dass es so schlimm werden würde", soll Obama einige Zeit nach Trumps-Wahlsieg gesagt haben. "Er ist ein Verrückter." Und: "Die großen Spender versuchen ihn auszuquetschen als Gegenleistung für die riesigen Schecks, die er erhält." Obamas heftigste Entgleisung: Als der Demokrat erfuhr, dass Trump ohne seine Berater mit ausländischen Staatsführern - darunter Wladimir Putin - telefoniert hatte, habe er laut Dovere gesagt: "Dieser korrupte Motherfucker". Bei anderer Gelegenheit soll er Trump als "rassistisches, sexistisches Schwein" bezeichnet haben.

Als langjähriger Politik-Korrespondent der Zeitschrift "The Atlantic" geht Dovere auch der Beziehung zwischen Obama und seinem damaligen Vizepräsidenten Joe Biden auf den Grund. Trotz der gemeinsamen acht Jahre im Weißen Haus soll das Verhältnis der beiden nicht so harmonisch verlaufen sein, wie es die öffentlichen Auftritte suggerierten. So habe Obama in vertrauter Runde oftmals Bedenken geäußert, dass Biden zu alt sei und seine beste Zeit bereits hinter sich hätte.

Bei einem ersten Treffen im Weißen Haus nach Trumps Wahlsieg hatte Obama noch freundliche Worte für seinen Nachfolger gefunden - obwohl dieser auch den Demokraten zuvor immer wieder attackiert hatte und seine Politik in verschiedener Hinsicht als "Desaster" abqualifiziert hatte. Jahrelang hatte er sogar Zweifel an der Rechtmäßigkeit von Obamas Präsidentschaft gesät. So hatte er die "Birther"-Verschwörungstheorie mitverbreitet, wonach der Amtsinhaber gar nicht in den USA geboren worden sei, was aber eine Voraussetzung ist, Staatsoberhaupt zu werden. Das entsprach aber nicht der Wahrheit - Obama kam auf Hawaii zur Welt.

Quelle: ntv.de, jpe

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