Strukturschwache Räume stärken Wittenberge bekommt Akademie für Kleinstädte
15.02.2024, 16:33 Uhr Artikel anhören
Die Geschäftsstelle Kleinstadtakademie wird in Wittenberge angesiedelt.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Gut jeder dritte Deutsche lebt in kleinen Städten. Diese sollen nun sichtbarer werden und gemeinsam eine kräftigere Stimme erhalten. Dazu entsteht in der Prignitz eine eigene Akademie.
Mit einer bundesweiten Akademie wollen sich Deutschlands Kleinstädte besser vernetzen. Als Standort der Plattform wurde das brandenburgische Wittenberge ausgewählt, teilte der Deutsche Städte- und Gemeindebund mit. "Die Kleinstädte bekommen zum ersten Mal ihre eigene Plattform, die sie dabei unterstützen soll, sichtbarer zu werden. Schließlich lebt und arbeitet fast ein Drittel der Bevölkerung in kleinen Städten", erklärte Stadtentwicklungsministerin Klara Geywitz. "Die Kleinstadtakademie soll dabei helfen, die Interessen und aktuellen Themen der Kleinstädte zu benennen und ihre Wertschätzung und Vernetzung voranbringen."
Der Städte- und Gemeindebund bemängelte, dass sich "die Politik in Deutschland" häufig stark auf die Ballungszentren konzentriere. "Die Bedarfe und Probleme der Kleinstädte lassen sich aber nicht mit einer bloßen Adaption von Großstadtrezepten lösen", erklärten Verbandschef Uwe Brandl und Hauptgeschäftsführer André Berghegger. "Stattdessen müssen Maßnahmen und Konzepte inhaltlich zu Kleinstädten und ihren spezifischen Herausforderungen passen und für sie auch umsetzbar sein."
"Kleinstädte spielen für die Funktionalität und die Lebensqualität insbesondere in ländlichen Räumen eine wichtige Rolle", erklärte Wittenberges Bürgermeister Oliver Hermann. "Die Etablierung einer Kleinstadtakademie bietet ein großes Potenzial, strukturschwache und ländliche Räume zu stärken und darüber hinaus den spezifischen Bedarfen und Wünschen von Kleinstädten mehr Aufmerksamkeit und Gehör zu verschaffen."
Für die Errichtung der Geschäftsstelle Kleinstadtakademie stehen der Mitteilung zufolge im Bundeshaushalt 2024 bis zu zwei Millionen Euro im Einzelplan des Ministeriums zur Verfügung. Die Stadt Wittenberge hatte von einer Jury aus Vertretern des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Städtetages, aus der Wissenschaft sowie von Bund und Ländern den Zuschlag bekommen. Wittenberge in der Prignitz hat rund 17.000 Einwohnern und richtet 2027 die Landesgartenschau aus.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa