Politik

"Spiel die Rassismus-Karte" Zeuge offenbart denkwürdigen Trump-Dialog

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In den öffentlichen Anhörungen kommen entlarvende Details zu Donald Trumps offiziellen Gesprächen ans Licht.

(Foto: picture alliance/dpa)

In einem Telefonat zwischen US-Botschafter Sondland und dem US-Präsidenten fällt die Wortwahl wohl etwas gröber aus. In der öffentlichen Impeachment-Anhörung gibt ein Zeuge die pikanten Fetzen des Gesprächs preis.

Bei der jüngsten Anhörung im US-Kongress ist ein etwas ungewöhnlicher Dialog zwischen Donald Trump und EU-Botschafter Gordon Sondland zum Thema geworden. Diplomat David Holmes erwähnte bei seiner Aussage zu den Impeachment-Ermittlungen das Gespräch, bei dem es um den amerikanischen Rapper Asap Rocky ging.

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David Holmes gab die Details zu dem Trump-Telefonat preis.

(Foto: imago images/UPI Photo)

Holmes war nach seinen Angaben am 26. Juli mit EU-Botschafter Gordon Sondland in einem Restaurant in Kiew, als Sondland den US-Präsidenten anrief. Asap Rocky saß damals wegen einer Schlägerei in Untersuchungshaft in Schweden, Trump setzte sich für seine Freilassung ein - und bekam laut Holmes einen denkwürdigen Rat von Sondland.

Holmes berichtete, Sondland habe in dem Telefonat gesagt, Asap Rocky sei "ziemlich am Arsch dort" und "hätte sich schuldig bekennen sollen". Sondland habe Trump geraten: "Lass ihn verurteilt werden, spiel die Rassismus-Karte, gib ihm eine Konfettiparade, wenn er nach Hause kommt." Schweden hätte Asap Rocky zwar auf Trumps Forderung hin freilassen sollen, aber zumindest "kannst Du den Kardashians sagen, dass Du es versucht hast". Trumps Antworten sind nicht überliefert.

Neben Trump hatten auch Prominente wie Reality-TV-Star Kim Kardashian die Freilassung von Asap Rocky gefordert. Sondland hatte bei seiner Aussage im Repräsentantenhaus am Mittwoch bestätigt, dass es bei dem Telefonat um Asap Rocky ging. Die Inhalte des Gesprächs stellte der Botschafter nicht infrage. Sondland - der zu den schillerndsten Zeugen bei den Impeachment-Ermittlungen gehört - war auch auf seine derbe Sprache angesprochen worden. "Das ist, wie Präsident Trump und ich kommunizieren", sagte er. "Viele Kraftausdrücke."

Asap Rocky und zwei Begleiter waren in Stockholm festgenommen worden, nachdem sie am 30. Juni einen Mann auf der Straße zusammengeschlagen hatten - nach eigenen Angaben, nachdem sie länger belästigt und bedrängt worden waren. Anfang August waren sie noch vor einem Urteil aus der Untersuchungshaft freigelassen worden, sie konnten in die USA zurückkehren. Mitte August waren sie von einem schwedischen Gericht zwar wegen Körperverletzung verurteilt worden. Um eine Gefängnisstrafe kamen sie damals aber herum.

Kurz nach der Anhörung von Holmes wurde bekannt, dass Republikaner und leitende Beamte aus dem Weißen Haus nach einer Strategie für die möglicherweise anstehende Impeachment-Verhandlung suchen. Wie die Washington Post berichtet, soll es interne Gespräche darüber geben, die potenzielle Verhandlung im Senat auf zwei Wochen zu begrenzen.

Quelle: ntv.de, ibu/dpa

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